INNSE - DELL'ARTE DELLA GUERRA - Arbeiterdialoge über Strategie
"Es ist nicht so, dass du die Probleme löst, indem du auf einen Kran steigst. Du musst wissen, worauf du hinaus willst, du musst eine Strategie haben."
Massimo, Arbeiter bei INNSE Mailand und einer der vier Aktivisten auf dem Kran.
Die Kunst des Krieges - unter diesem Titel hat der chinesische General Sun Tsu eine Abhandlung auf Bambusrollen hinterlassen, die jahrtausendelang das militärische und strategische Denken in China geprägt hat. Auch die italienische Philosoph Nicolo Machiavelli hat an der Wende zur vom Mittelalter zur Neuzeit ein Werk unter diesem Titel verfasst. Ähnlich wie in seinem philosophischen Klassiker "Der Fürst" geht es Machiavelli in "Die Kunst des Krieges" um die Grundfrage der Strategie, nämlich wie man Macht erringt und behält.
Das Arbeiter im Kampf gegen Werksschliessungen Fabriken besetzen, auf Dächer oder wie bei der INNSE auf einen Kran steigen ,kommt regelmäßig vor. Das sie damit Erfolg haben ist eher die Ausnahme. Die medienwirksame Aktionsform wurde in den folgenden Monaten von hunderten anderer Lohnabhängiger in Italien nachgeahmt. Alle kletterten auf Dächer und Kräne, um ihren Arbeitsplatz zu verteidigen, aber alle kommen geschlagen wieder herunter. Der einzige Sieg bleibt jener der Arbeiter der INNSE.
Dieses nicht ganz zufällige Ergebnis hat etwas mit dem strategischen Herangehen der Aktivisten der INNSE zu tun, dass in ihren Àrbeiterdialogen über Strategie zum Ausdruck kommt.
"In dem Dokumentarfilm DELL'ARTE DELLA GUERRA erzählen vier Arbeiter ihre nüchterne und höchst akutelle Analyse der neuen Form von Arbeitskampf, die der "Politik des kleineren Übels" eine Absage erteilt. Der Film hat die Form eines Essays über Politik und Guerillakrieg in vier Akten und ist wie ein Handbuch, das genaue und für jede Kampfform allgemeingültige Regeln vorschreibt," heißt es vielversprechend im Einladungsflyer zur deutschen Uraufführung am 16. November 2013 um 16:30 UHR im Regenbogenkino in Berlin