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IG Metall will keine Listenwahl

erstellt von Forum Berlin zuletzt verändert: 12.11.2009 21:04
innergewerkschaftliche Auseinandersetzungen im Vorfeld der Betriebsratswahlen bei Daimler Marienfelde (Berlin); IG Metall lehnt Listenwahl ab und droht mit Ausschluss
Wann 24.11.2009
von 19:00 bis 21:30
Wo ver.di Mediengalerie, Dudenstraße 10, 10965 Berlin
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Die Kritik an der gewerkschaftlichen Interessenvertretung durch die Betriebsratsmehrheit hat zur Herausbildung der Gruppe um die Zeitung „Alternative“ geführt. Die KollegInnen haben an die Ortsverwaltung geschrieben mit der Bitte, als zweite IG Metall Liste bei Daimler anerkannt zu werden. Dies wurde abgelehnt. Brief der Kollegen

Inzwischen hat die VKL-Leitung ein Flugblatt herausgegeben, in denen mit dem Ausschluss aus der IGM gedroht wird, sollten tatsächlich Mitglieder der Gewerkschaft eine weitere Liste zur BR-Wahl einreichen.

Flugblatt der VKL: Seite 1 Flugblatt der VKL: Seite 2

Wir haben beide Seiten der am Konflikt beteiligten KollegInnen eingeladen (die IG Metall Berlin, die Betriebsratsvorsitzende von Daimler Marienfelde, die VK-Leitung und die KollegInnen, die eine alternative Liste aufstellen wollen.

Es wird mit Sicherheit eine spannende Diskussion.

Ort: ver.di Medien Galerie (Dudenstraße 10, nähe U-Bhf Platz der Luftbrücke, 10965 Berlin)

Zeit: Dienstag, 24. November, um 19 Uhr

Artikel von Peter Vollmer für die Diskussion, Auswertung der Erfahrungen bei BMW

abgelegt unter:

(3) Kommentare

Anonymer Benutzer 16.11.2009 08:41
Liebe IG Metall,

sowohl Listenwahl, als auch Personenwahl sind Elemente einer demokratischen Wahlordnung.

Wenn über eine zweite Liste und Listenwahl andere IG-Metaller in die Betriebsrätefunktion gewählt werden, sollten die IG Metall auch diese unterstützen und das akzptieren. Falls nicht wäre das undemokratisch. Dann sollten die IG Metaller einfach nicht als IG Metaller kandidieren.

Die öffentliche Diffamierung von Kandidaten ist nicht OK.
Viele Wählerinnen und Wähler wollen keine Apparate-Betriebsräte, sondern Betriebsräte mit Einsatz nur für die Arbeitnehmer/innen.

Wählerinnen und Wähler wollen keine Systemfunktionäre mehr, die "im Block" vom Arbeitgeber ruhiggesellt werden können ... z.B durch Spenden ausscheidender Vorstandsmitglieder an eventuell auch gewerkschaftliche Stiftungen - wie eventuell bei Porsche geschehen. Und warum hat Wiedeking auch die Journalisten mit Spenden bedacht ???

Wovor hat die IG Metall Angst ? - Vor einer Quittung ?

Passt also gut auf, daß die Wahl demokratisch durchgeführt wird ... Keine 2-Tageswahl mit Übernachtung der Urnen bei IGM Funktionären, schaut Euch die Versiegelung der Urnen genau an, Laßt niemanden während der Wahl schon Stimmabgaben auf Strichlisten mitzählen ... geht "alle" unbedingt auch zu den Auszählungen und überwacht diese genau u.s.w.

Kein System verliert gernen Posten ... besonders, wenn das System selbst die Wahlen durchführen darf ...
   
Anonymer Benutzer 18.11.2009 21:41
Allgemeinbildung : Wahl : Listenwahl :

Fakt ist:
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Wenn eine gültige zweite Liste eingereicht wird, gibt es eine Listenwahl.

Bei einer Listenwahl ist es so :
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Nach der Anzahl der erreichten Prozente einer Liste, werden dann, nach einem mathematischen Verfahren (De Hong, oder so ähnlich), die Kandidaten der Liste von oben nach unten Betriebsräte/innen.

Die obersten Kandidaten der Gewerkschafts-Liste werden dann Betriebsräte, also die Funktionäre der Gewerkschaft, denn die Führen die Liste oben an. Bei einer Personenwahl wäre nicht sicher, ob die obersten Kandiataten überhaupt Betriebsräte werden würden, nämlich dann nicht, wenn Sie persönlich nicht genügend Stimmen (also pro Kandiadat) bekommen hätten.
   
Die "obersten Nummern" der Gewerkschafts-Liste sind also eigentlich schon daran interessiert, daß einen Listenwahl stattfindet und damit mehrere Listen existieren, denn so wird in der Liste die Kandidaten von oben an Betriebsräte.

Was die Gewerkschaft aber nicht will, ist eine zweite Gewerkschafts-Liste, auf der Kandidaten stehen könnten, die bei einer Listenwahl mehr Stimmen als die "Gewerkschafts-Fuktionäre" bekommen könnten und diesen damit BR-Posten wegnehmen würden.

Lustig wird es dann, wenn Gewerkschafts-Getreue durch Stützunterschriften auf anderen Listen eine Listenwahl erzwingen, und damit die "obersten Funktionäre der Gewerkschaftsliste" auf jeden Fall Posten bekommen.

Wenn eine zweite Liste nur einen Kandidaten hat, und dieser einen Posten gewinnt, gehen alle anderen Posten and die IGM und zwar auf der Gewerkschafts-Liste von oben nach unten.
Das heißt aber gleichzeitig auch ... kein Kandidat auf der Gewerkschaft-Liste der im unteren Bereich (Listenplatz-Nummer > Anzahl der BR-Posten) hat je eine Chance BR zu werden.

Was wir wirklich brauchen, sind konkurrierende Gewerkschaften und konkurrierende Betriebsräte ?

Nur das macht dem Macht-Geklüngel ein Ende und stärkt die Anbeitnehmer/innen-Interessen.

Denkt neu !!!

 

Anonymer Benutzer 02.02.2014 14:17
Machtgeklüngel? Nach Aussagen der IGM möchte sie im Betriebsrat ein einheitliches Meinungsbild. Deshalb auch den Versuch der Zerschlagung gegnerischer Listen. Das ist je nach Größe des BR garnicht möglich. Natürlich sind Mehrheitswahlen eigentlich die bessere Variante, wenn es dann demokratisch abläuft und nicht von der IGM gesteuert wird und sich auf Diskusion um die Startplätze erst garnicht einläßt. Nach §14 Bertriebsverfassungsgesetzt ist eine Listenwahl völlig gesetzeskonform, wenn eine gültige 2. Liste auftaucht