Wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht das Selbe

In der Salzgitter Zeitung vom 18.03.2005, Wir machen nicht den billigen Jacob wird über die Situation von Beschäftigten bei der Elkosta berichtet. Da wird in der Geschwisterausgabe Salzgitter Zeitung über die Mahnwache und die Aktionen berichtet, sowie über die menschliche Tragödie der zum Teil jahrzehntelang dort Beschäftigten. Der Blick der Redaktion ist in die Ferne gerichtet, wo doch im eigenen Haus die gleichen Vorgänge vor der Nase ablaufen. Es grenzt schon an eine Verhöhnung der eigenen 52 gekündigten MitarbeiterInnen der Braunschweiger Zeitung. Denn ein paar kleine Anpassungen und der Text würde auch für die eigenen Situation passen. Nur ein solcher Beitrag ist der Zensur unterworfen. Hätte womöglich arbeitsrechtliche Konsequenzen für den Verfasser?

Die Erhöhung der Gewinnspanne wird angesprochen und das dem Unternehmen die Zukunft der Betroffenen völlig egal ist. Auch die Aussichten einer Transfergesellschaft werden durch-leuchtet, eine eventuell nur um ein Jahr verzögerte, spätere Arbeitslosigkeit beschrieben. Die Vorgehensweise und Gründe der Eigentümer der Elkosta sind mit der Braunschweiger Zeitung im Pressehaus durchaus vergleichbar! Man muss sagen: Eine tolle Berichterstattung. Leider wurde in diesem Artikel nicht erwähnt, dass 52 eigene MitarbeiterInnen schon seit fast 8 Wochen werktäglich Mahnwachen und Protestaktionen abhalten.

Die Beschäftigten von Elkosta haben einen schweren Stand beim Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze, der durch einen Eigentümerwechsel ausgelöst wurde. Doch die Öffentlichkeit wird darüber durch die Zeitung informiert, so wie man es von einer guten Zeitung erwartet. Über die Vorgänge im eigenen Haus wird der Öffentlichkeit aber Information vorenthalten?

Euer
Baby Schimmerlos