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Gemeinschaft und Solidarität

by Wolfram Polar posted on 03.04.2005 12:57 last modified 30.07.2006 08:13 —

Die Angst um den Arbeitsplatz treibt Leute zu zusätzlichen unbezahlten Leistungen und Anstrengungen. Diese Angst wird von den Verantwortlichen ausgenutzt und einzelne können sich nur schwer dagegen wehren. Hier hilft nur gemeinsames handeln, denn permanente Überbelastung macht krank. Alles wird teuerer und die Belegschaft soll umsonst arbeiten? Wohl kaum, nur damit der Gewinn des Verlages steigt! Wie lange hält man es aus, wenn man für zwei arbeitet, nur damit ein Arbeitsplatz eingespart werden kann?

Da soll 2009 eine neue Rotation angeschafft werden, was bis jetzt nur eine unverbindliche Absichtserklärung der Geschäftsleitung ist. Diese, die schwere Technik betreffende zukünftige Maßnahme ggf. Ersatzbeschaffung, wird bereits jetzt genutzt in anderen Bereichen Leute zu kündigen. Ein Zusammenhang ist nicht vorhanden und 2009 wird dann in der schweren Technik Personal abgebaut? Begründung: Die neue Technik macht es erforderlich.

Als eine Maßnahme um Kündigungen zu vermeiden ist z.B. eine Vereinbarung der Arbeitszeitverkürzung. Beschäftigungssicherung durch solidarischen Einkommensverzicht bei reduzierter Arbeitszeit. Arbeitszeitabsenkung wird auch durch die Agentur für Arbeit unterstützt. Undokumentierte Mehrarbeit sichert keine Arbeitsplätze. Mehrarbeit kann kurzfristige Spitzen überbrücken. Mehrarbeit ist aber keine Dauerlösung. Deshalb gibt es Betriebsvereinbarungen und der Betriebsrat muss Überstunden genehmigen. Dies dient dem Schutz der abhängig Beschäftigten. Wer diesen Schutz unterläuft, in dem Stunden nicht korrekt gemeldet und abgerechnet werden, gefährdet letztendlich seinen eigen Arbeitsplatz. Ist die Gesundheit und ein ausgewogenes Arbeits- / Freizeitverhältnis nicht mehr wert? Wenn ständig Mehrarbeit erforderlich ist, fehlen Arbeitskräfte. Helft dem Betriebsrat, damit er euch helfen kann. Stoppt die Abwärtsspirale und den zunehmenden Leistungsdruck, nur um zusätzlichen Gewinn zu generieren.

Euer
Baby Schimmerlos

(4) Kommentare

Anonymer Benutzer 03.04.2005 13:09
Hi, Baby Schimmerlos, dieser Beitrag "trifft voll ins Schwarze" - ich hoffe, möglichst viele Kollegen und Kolleginnen lesen, begreifen und "setzen" ihn um!
Anonymer Benutzer 03.04.2005 16:41
Auch ich hoffe sehr, daß die Kollegen und Kolleginnen, die Überstunden leisten und das teilweise ja schon jahrelang machen, endlich begreifen, daß ihnen das, wenn es hart auf hart kommt, auch nichts nützen wird und das sie somit auch zu den ausgesprochenen Kündigungen beigetragen haben. Nicht vergessen: Überstunden kosten Arbeitsplätze, vielleicht sogar den eigenen!!!!!!!!!!!
Anonymer Benutzer 04.04.2005 11:42
"Nicht vergessen: Überstunden kosten Arbeitsplätze, vielleicht sogar den eigenen!!!!!!!!!!!"

Die ganze Wahrheit ist das doch wohl nicht.

Offizieller Stand der Wirtschaftswissenschaften zur Arbeitslosigkeit ist der:

1. Damit Unternehmen konkurrenzfähig werden, d. h. mehr Gewinne machen als die anderen, müssen die Kosten gesenkt werden. Dazu zählen die Arbeitskosten. Also Entlassungsgrund 1: Rationalisierung

2. Wenn Unternehmen zu den konkurrenzfähigen gehören und odentlich Gewinne machen, müssen die Kosten auch gesenkt werden (siehe Deutsche Bank). Entlassungsgrund 2: Rationalisierung

3. Wenn Unternehmen im Konkurrenzkampf unterliegen, sich der Einsatz von Kosten nicht (mehr) lohnt, verschwinden sie halt vom Markt: Entlassungsgrund 3: Überakkumulation (es gibt zuviel am Markt)

Kann da der Lohnabhängige überhaupt auf seine Kosten kommen?

Ist da die Sicht auf die Überstunden nicht einwenig zu blauäugig?

Wer Mittel zum Zweck für andere bleiben will, ist i m m e r den Konjunkturen von d e r e n Kalkulationen unterworfen!
Anonymer Benutzer 04.04.2005 21:54
Niemand hat behauptet, das das die ganze Wahrheit ist, aber wer immer noch nicht erkannt hat, das auch Mehrarbeit an der einen Stelle Arbeitsplätze an der anderen Stelle kostet, der tut mir leid!!!!!!