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Bundeskanzler Schröder würdigt scheidenden Geschäftsführer

by Wolfram Polar posted on 09.03.2005 09:07 last modified 30.07.2006 08:13 —

Extra-Ausgabe der Braunschweiger Zeitung zum Abschied von Peter-Jürgen Lesemann

Zum Ausscheiden von Peter-Jürgen Lesemann als Geschäftsführer des Braunschweiger Zeitungsverlags erschien am Montag, dem 28.02.2005, eine (nicht-öffentliche) "Extra-Ausgabe der Braunschweiger Zeitung".

Inhalt:
*Grußworte voll des Lobes für Peter-Jürgen Lesemann von mehr oder minder prominenten Personen aus Politik und Wirtschaft.*

Grußworte von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Braunschweiger Zeitungsverlags Druckhaus Albert Limbach GmbH & Co. KG sind in der Extra-Ausgabe der Braunschweiger Zeitung nicht enthalten.

So würdigt **Bundeskanzler Schröder** den scheidenden Geschäftsführer als einen Unternehmer, der das *"traditionsreiche Unternehmen auch durch schwierige Zeiten mit Augenmaß geführt hat".*

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Braunschweiger Zeitung Dr. Hans Armin Curdt meint, dass es sich *"Lesemann bei der Vorbereitung und Durchführung auch unpopulärer Maßnahmen nie leicht gemacht habe, er am Ende aber stets den Fortbestand des Unternehmens in wirtschaftlicher Unabhängigkeit im Auge gehabt habe"* - und schließt ab mit der Feststellung, dass "Peter-Jürgen Lesemann sich um das Unternehmen Braunschweiger Zeitung und damit um die Region Braunschweig verdient gemacht" habe.

Dem schließt sich auch der **niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff* an und meint:"Als Verleger hat Lesemann nie aktiv Politik machen, sondern politische Entwicklungen fair abbilden wollen. ... Das Land Niedersachsen ist Peter-Jürgen Lesemann aufrichtig dankbar für sein Lebenswerk, und ich begrüße, dass er uns und anderen als Mitstreiter für die Menschen in Braunschweig und Niedersachsen erhalten bleibt."*

Dr. Gert Hoffmann, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, attestiert dem scheidenden Geschäftsführer, dass er Akzente im Leben der Stadt gesetzt hat. Er unterstreicht die überragende Bedeutung, die das Unternehmen Braunschweiger Zeitungsverlag für die Stadt Braunschweig hat und führt dann aus: *"Genau deshalb legen wir großen Wert darauf, dass unsere Braunschweiger Zeitung unabhängig ist und bleibt, und dass hier in Braunschweig entschieden wird, was in der Zeitung steht, was im Verlag gedruckt und wie das Unternehmen geführt wird. Dass die Braunschweiger Zeitung trotz einer wirklich im Medienmarkt sehr angespannten Situation und manch kritischer Zeiten immer noch unabhängig ist, verdanken wir dem unternehmerischen Engagement der Eigentümer, insbesondere ... den ... Mitgliedern der Verlegerfamilie Voigt.*

*Herzlichen Dank für Ihre Bereitschaft, immer wieder zu diesem schwierigen Engagement zu stehen und an Braunschweig festzuhalten. Das verdanken wir aber eben auch der 20-jährigen Tätigkeit unseres Herrn Lesemann. Herr Lesemann hat es mit großem unternehmerischem Geschick verstanden, auch unter schwierigsten Bedingungen in einem schrumpfenden Markt Verlag und Zeitung intakt und unabhängig zu halten. ... Unsere Stadt ist Ihnen zu großem Dank verpflichtet."*

Der Chefredakteur des Braunschweiger Zeitungsverlags Paul-Joseph Raue denkt in den "Gedanken zur Zeit" über die Pressefreiheit nach und widerspricht dem Journalisten Paul Sethe, der in den sechziger Jahren schrieb: "Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten."

Paul-Joseph Raue meint, dass *"der moderne Verleger feudale Attitüden in der Regel abgelegt hat, er hat den Redakteuren die Freiheit gegeben, die sie brauchen - und er geht in der Regel davon aus, dass sich Redakteure nicht korrumpieren lassen, weder durch Ideologie noch durch Geschenke noch durch Unfähigkeit."*

Nach Meinung von Paul-Joseph Raue weiß der gute Verleger folgendes: *"Nicht er hat die Macht, auch nicht die Redakteure - die Macht haben die Bürger dieser Republik, die Leser der Zeitung. ... Die Pressefreiheit verleihen nicht Parteien, Politiker oder Parlamente, auch nicht Konzerne und Verbände, sondern das Volk, eben die Bürger. Sie geben dem Verleger und den Redakteuren die Macht, für sie alle wichtigen Informationen zu sammeln - und verbinden sie mit der Verpflichtung, diese Informationen sofort an sie weiterzugeben. ... Nur durch umfassende und wahrheitsgetreue Informationen sind die Leser überhaupt in der Lage, ihre Entscheidungen über Macht und Mandate zu fällen."*

Abschließend das "Zitat des Tages" aus der Extra-Ausgabe der Braunschweiger Zeitung, es stammt von Peter-Jürgen Lesemann selbst: **"Nein, es ging und geht nicht um mich. Es geht allein um die Zeitung, deren Eigenständigkeit ich mit gewahrt habe und wahren werde, und es geht allein um unsere Leser."**

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 09.03.2005 13:26
Wenn es Lesemann allein um die Leser der Braunschweiger Zeitung ginge, würde er den Lesern Qualität statt Quantität für ihr Geld anbieten. Denn nach der Entlassung von 52 Fachkräften, die auch Lesemann zu verantworten hat, ist die Qualität der Anzeigen drastisch gesunken, die Anzeigenpreise dagegen nicht!!