Solidarität von allen Seiten
Solidaritätsbrief von Dr. Klaus Volkert an die BZ-Geschäftsführung
Die Geschäftsführung des Braunschweiger Zeitungsverlags erhielt den im Folgenden abgedruckten Solidaritätsbrief von Dr. Klaus Volkert, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Volkswagen AG.
(zu Klaus Volkert vgl. auch Beitrag im netzwerkit vom 26.05.2005):
"Sehr geehrte Damen und Herren,
nach unseren Informationen bauen Sie in Ihrem Unternehmen 74 Arbeitsplätze ab und kündigten 52 Kolleginnen und Kollegen zum 31. Januar 2005. Die Geschäftsleitung hat nach unseren Informationen kein konstruktives Gespräch mit dem Betriebsrat gesucht, um gemeinsam Alternativlösungen zu den genannten Kündigungen zu entwickeln.
**Dafür haben wir kein Verständnis!**
Dieses Verhalten reißt Gräben auf und setzt ein fatales Signal für die Beschäftigungsentwicklung in unserer Region. Zur Unternehmenskultur der kooperativen Konfliktbewältigung bei Volkswagen gehört soziale und regionale Verantwortung. Diese verpflichtet den Vorstand und das Management sowie den Gesamtbetriebsrat und die IG Metall um den Erhalt jedes Arbeitsplatzes insbesondere in unserer Region zu ringen.
Darüber haben die Zeitungen des Braunschweiger Zeitungsverlages positiv berichtet. Dies haben wir stets als positive Unterstützung dieser Unternehmenskultur verstanden.
Aus diesem Grund fordern wir die Geschäftsleitung des Braunschweiger Zeitungsverlages eindringlich auf, zusammen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft ver.di auch nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Dabei muss im Vordergrund stehen, dass die Betroffenen eine langfristige berufliche Perspektive erhalten. Gerade von dem dominierenden regionalen Zeitungsverlag erwarten wir auch in seiner Arbeitgeberfunktion, dass die Menschen in unserer Region im Mittelpunkt stehen.
**Deshalb erklären wir unsere Solidarität mit den gekündigten Kolleginnen und Kollegen.**
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Volkert"