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Rückgänge und Verluste - wie geht es weiter im BZV?

by Wolfram Polar posted on 16.03.2005 07:22 last modified 30.07.2006 08:13 —

Betriebsversammlung der Braunschweiger Zeitung vom 15.3.2005

Pünktlich zu Beginn der 1. ordentlichen Betriebsversammlung der Braunschweiger Zeitung im Jahre 2005, präsentierte der Betriebsrat allen anwesenden MitarbeiterInnen und der Geschäftsführung der Braunschweiger Zeitung eine Diashow von Demonstrationen, Mahnwachen und anderen Protestaktionen der 52 gekündigten MitarbeiterInnen des Pressehauses. In einer ausführlichen Rede, wies der Betriebsratsvorsitzende Herr Stehr auf die Vorgehensweise der Geschäftsleitung sowie die fehlende Bereitschaft zur Vermeidung der 52 Kündigungen hin. Herr Teschke, Leiter Personal und Recht, hatte wie auch nicht anders zu erwarten, eine andere Auffassung und schob erneut den „Schwarzen Peter“ dem Betriebsrat zu, diese Äußerungen verursachten nicht zum ersten Mal kopfschütteln bei den anwesenden Zuhörern.

Bei der Präsentation von Diagrammen und Schaubildern, die den Rückgang von Leserabo´s, Anzeigenkunden und dem Beilagengeschäft darstellten konnte der Geschäftsführer Herr Hlubek nicht wirklich überzeugen. Konkrete Zahlen über Verluste, oder vielleicht doch Gewinne, konnte oder wollte Herr Hlubek nicht offen legen.

Ein weiteres Hauptthema war der Qualitätsstand der abgelieferten Anzeigen in der Tageszeitung! Hierzu äußerten sich erfahrene aber inzwischen gekündigte MitarbeiterInnen aus den geschlossenen Abteilungen und überreichten der Geschäftsleitung „die gesammelten Werke“ von sehr fehlerhaft produzierten Familienanzeigen. Anfangsschwierigkeiten mit dem Dienstleister der Anzeigenherstellung wurden von Seiten der hohen Herren daraufhin eingeräumt.

Der neue Geschäftsführer Herr Bonn hielt seine Ansprachenpremiere vor der Belegschaft. Hierbei versuchte Herr Bonn mit neuen Konzepten und Strategien positive Signale für die Zukunft der Braunschweiger Zeitung zu setzen. Was sollte in einer Antrittsrede auch sonst geäußert werden? Nicht mehr als Prinzip Hoffnung - wird alles besser.

Auch der Chefredakteur Herr Raue bekam sein Fett weg: erhöhte Arbeitsbelastungen, Überstunden und organisatorische Probleme im Redaktionsbereich waren nur ein Teil von Schlagworten die sich Herr Raue anhören musste.

Das mit dem Wegfall eines bedeutenden Druckauftrags Ende diesen Jahres 40 weitere Arbeitsplätze in Gefahr seien, oder sogar wegfallen würden, wollte Herr Hlubek in der Betriebsversammlung so nicht bestätigen, forderte aber gleichzeitig den Betriebsrat zur Zusammenarbeit bei der Sicherung des Auftrags auf, was immer das wohl heißen mag? Warten wir es mal ab!

Euer
Baby Schimmerlos

(5) Kommentare

Anonymer Benutzer 16.03.2005 14:22
Als Mitarbeiter mit Festanstellung, im Bereich "schwere Technik", mache ich mir nach den Ausagen von unserem Geschäftsführer Herrn Hxxxx so meine Gedanken! Fallen vielleicht doch am Ende des Jahres weitere Arbeitsplätze weg?
Anonymer Benutzer 16.03.2005 17:59
Der Ex-Geschäftsführer Lesemann und der Genosse und Geschäftsführer Hlubek sagen uns seit Jahren, dass der Druckauftrag aus dem “hohen Norden” keinen Gewinn für das Unternehmen bringt. Dieser Auftrag wird nur gehalten, um die Mitarbeiter(innen) der Endverarbeitung beschäftigen zu können ohne jeglichen Gewinn! Doch, welches Unternehmen nimmt Aufträge an, ohne einen finanziellen Nutzen daraus zu ziehen?
Ihr wisst doch selbst, wie “(un)sozial” die Braunschweiger Zeitung gegenüber ihren Mitarbeitern(innen) ist!!! Plakate bei den Mahnwachen von den gekündigten Kollegen und Kolleginnen weisen darauf hin, dass “in diesem Haus kein Arbeitsplatz sicher ist”! Dieses Plakat sollte jeder, noch in Arbeit stehende Kollege und jede Kollegin bei der Braunschweiger Zeitung, ernst nehmen! Die 52 gekündigten Kolleginnen und Kollegen sind nur die “Spitze eines Eisberges” was in diesem Unternehmen geplant ist! Ein gutes Beispiel sind 120!!! Mitarbeiter(innen) aus der Endverarbeitung, die als Abrufer beschäftigt waren, und denen gekündigt wurde, weil sie zu teuer waren!!
Die ersten 52 Gekündigten würden sich freuen, wenn viele aus “schwerer Technik” oder Verlag sie beim Kampf um ihre Arbeitsplätze unterstützen würden! Wir würden es auch tun!!!!! Leider ist es immer noch so, “solange es mich nicht betrifft, schaue ich erstmal zu oder weg”! Doch wenn es euch irgendwann betrifft, braucht ihr auch die Solidarität anderer!! Auch wenn ihr von sogenannten “Führungskräften” unter Druck gesetzt werdet an diesen Aktionen teil zunehmen, es kann euch keiner vorschreiben, was ihr in eurer Freizeit macht!! Daran solltet ihr immer denken! Wir würden uns auf eure Unterstützung freuen!
Anonymer Benutzer 16.03.2005 21:32
Es ist wirklich an der Zeit, daß auch die "letzten" Kolleginnen und Kollegen begreifen, daß es auch um ihre Arbeitsplätze geht. Jede(r) kann der nächste sein. Ich finde es mehr als erschreckend, wie viele Mitarbeiter immer noch nicht in der Lage sind, sich solidarisch mit den Betroffenen zu erklären. Solidarität bedeutet nämlich nicht nur, in Gesprächen Mitgefühl und Solidarität zu erklären, sondern auch, an Aktionen wie z.B. Demos teilzunehmen!!! Die Angst vor irgendwelchen "Sanktionen" durch Vorgesetzte hat mit Sicherheit noch keinen Arbeitsplatz gerettet. Im Gegenteil - wer nicht kämpft, der hat schon verloren!!! Meine Bitte an alle Mitarbeiter der BZ: Laßt uns Betroffene nicht hängen, unterstützt uns nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten. Denn wenn wir uns geräuschlos abservieren lassen und uns nicht zur Wehr setzen, werdet ihr die nächsten sein und dann seit auch ihr dankbar für jede Form der Unterstützung!!!!
Anonymer Benutzer 16.03.2005 23:16
Nicht nur die Geschäftsführer sind Schuld an den bisherigen Entlassungen, viel schlimmer sind die Herren in der 2. Reihe! Wer hat Herrn Hlubek und Lesemann (an Herrn Bonn war zu diesem Zeitpunkt gar nicht zu denken) diesen tollen Vorschlag der betriebsbedingten Kündigungen gemacht? Leute die noch weniger Gewissen als die Geschäftsführer haben! Und von denen gibt es (noch!!!) reichlich im Pressehaus
Anonymer Benutzer 17.03.2005 08:13
Wie sagte doch Herr Bonn so schön im Fußballjargon: Wenn sich alle Mitarbeiter mit der BZ identifizieren, kann man qualitätsmäßig den "Klassenerhalt" oder aber sogar den "Aufstieg" schaffen. Selbst wer nicht viel von Fußball versteht weiß, daß noch keiner Mannschaft der Klassenerhalt geschweige denn der Aufstieg geglückt ist mit einer B-Mannschaft!!! Denn die Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifiziert haben, hat man rausgeschmissen und durch billige "Ersatzspieler" ersetzt.