Gewerkschaftliche Vielfalt bedroht
Mit einem Gutachten will Bundeswirtschaftsminister den Arbeitgebern eine Vorlage liefern, um die gewerkschaftliche Vielfalt gesetzlich verbieten zu lassen. Das Klientel der Arbeitgeber befürchtet ein Chaos.
Bisher hatten Arbeitgeber von der Vielfalt von Gewerkschaften profitiert, wenn sie sich der schlechten Tarife der christlichen Gewerkschaft (CGZP) bedienen konnten. Doch das BAG hat entschieden, dass die CGZP nicht tariffähig ist.
Andererseits stört es Arbeitgeber, wenn engagierte Spartengewerkschaften wie der Marburger Bund, die GdL oder die FAU, die für einen begrenzten Teil der Mitglieder oder auf Betriebe begrenzt etwas erreichen. Gerade die Wirtschaft, die sonst die Freiheit des Marktes predigt, will bei den sie störenden Gewerkschaften eingreifen. Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass die DAX Vorstände sich bei eigenen Gehaltserhöhungen mit 18% bedienen, oder?
Gegen die Pläne der Bundesregierung für die gewerkschaftlichen Regeln, mit der die Tarifeinheit pro Betrieb erzwungen werden soll, hat der Marburger Bund bereits Verfassungsbeschwerde angekündigt.