Maschinenbauer IXION will kein Kapitalist sein
Das mittelständische Unternehmen mit 180 Mitarbeitern wehrt sich gegen eine Artikelserie im Labournet mit Vorwürfen über
und beklagt Kapitalist genannt zu werden
Was ist an der Klage dran, wenn IXION kein Kapitalist sein soll, aber seine Mitarbeiter drangsaliert wie beschrieben? IXION befürchtet einen Imageschaden.
Fragt sich nur, wer das Image von IXION beschädigt, wenn zutage kommt, was in Labournet berichtet wird. Von IXION selbst werden mit folgenden Worten die *Sanierungsmaßnahmen beschrieben, weil Mitarbeiter die l*ängerfristigen Konsolidierungsziele mittragen.
Zu diesen Maßnahmen gehören: die Rückkehr zur 40 Stundenwoche bei gleicher Entlohnung. Der Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die Verständigung auf 25 Urlaubstage im Jahr.
Dazu kommt noch ein Versprechen, dessen Einlösung noch bevorsteht:
Als Ausgleich für diese "Rettungsopfergaben" haben sich die neuen Eigentümer verpflichtet, 50% der künftigen Unternehmensgewinne an die Mitarbeiter/innen auszuschütten.
Dr. Greverath lobte in seiner Ansprache "die sehr gute Kooperation des Betriebsrates bei der Abstimmung und Vermittlung der unpopulä*ren Maßnahmen". Ferner dankte er der Belegschaft "für ihre weitsichtige Entscheidung vereint den Karren wieder flott zu machen.*
- Hat sich IXION überlegt, ob das Aushebeln bestehender Gesetze wie des Kündigungsschutzes das eigene Image verbessert?
- War sich IXION darüber im Klaren, dass die Erpressung schlechterer Lohn- und Arbeitsbedingungen durch Androhung des Verlustes an Arbeitsplätzen das Image verbessert? So hat IXION die 40 Stundenwoche ohne Lohnausgleich erreicht, den Urlaub um eine Woche zu gekürzt und das Urlaubs- und Weihnachtsgeld gestrichen.
IXION verdient so auf Kosten der eigenen 180 Beschäftigten und ist bei Bekanntwerden der Tatsachen darüber erstaunt, Kapitalist genannt zu werden. So mancher Kapitalist, der diese regieden Methoden nicht mit seinen Beschäftigten mitmacht, denkt sich wahrscheinlich, dass die Bezeichnung hier falsch ist, besser waeren Bezeichnungen wie Ausbeuter oder noch harmloser beleidigte Leberwurscht.
Übrigens, von der im Grundgesetz verankerten Meinungsfreiheit hat der Maschinenbauer IXION noch nicht viel mitbekommen. Sonst würde er nicht deshalb Labournet verklagen.
Fragwürdig ist auch, wer der Maschinenbauer zum Thema Recht und Gesetz berät. Man kann sich leicht vorstellen, welche anderen zum Schutz der Arbeitnehmer geschaffenen Gesetze auch noch verbogen werden.