„Otto fand ich gut“ - Versandhaus kündigt Heidi
Der Otto-Versand in Hamburg hat Model Heidi Klum gekündigt. Grund für die Trennung soll die Schwangerschaft der Schönen aus Bergisch-Gladbach gewesen sein.
Was macht eine derartige Meldung hier? Wo ist der Bezug zum Erhalt der Arbeitsplätze beim Braunschweiger Zeitungsverlag? Eigentlich ist kein direkter Bezug vorhanden, aber dieses Beispiel zeigt das Risiko individueller Arbeitsverhältnisse z.B. befristeter Arbeitsvertrag oder 400 ,- € Job auf. Ein Model-Vertrag wird besser bezahlt und hat andere Rahmenbedingungen als ein befristetes Arbeitsverhältnis, doch der Arbeitgeber entbindet sich von langfristigen Risikofaktoren. Gesetzliche Regelungen wie Kündigungsschutz werden unterlaufen. Schwangere haben einen Anspruch auf besonderen Kündigungsschutz. Dieses Beispiel zeigt an prominenter Stelle, die Förderung der Familie ist ein wirtschaftlicher Störfaktor. Die Wirtschaft will nur gut ausgebildete billige Fachkräfte und kaufkräftige Konsumenten, woher diese aber in Zukunft kommen ist ihnen egal, Hauptsache der Profit stimmt, da stört der Mutterschutz. Hat die Wirtschaft eine Mitschuld, dass Deutschland vergreist?
Frauen werden real in der Wirtschaft benachteiligt, Familien werden bestraft. Auch bei den Gekündigten des Braunschweiger Zeitungsverlages sind überproportional Frauen betroffen. Deren Anteil an der Belegschaft sinkt rapide. Bei ständiger Angst um den Arbeitsplatz, ist an eine Familienplanung nicht zu denken. Wo bleibt die immer propagierte soziale Verantwortung des Verlages – war dies nur ein Aushängeschild zur Verkaufsförderung? Von den Kündigungen sind viele Unterhaltsverpflichtigte betroffen. Die Erklärungs- und Rechtfertigungsversuche der Verlagsvertreter zu der vom Verlag durchgeführten Sozialauswahl beim Arbeitsgericht wird spannend.
Euer
Baby Schimmerlos