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Wo bleibt euer Aufschrei?

by Wolfram Polar posted on 19.06.2005 08:42 last modified 30.07.2006 08:13 —

In der "ZEIT" ist bereits Ende 2004 der Artikel "Wo bleibt euer Aufschrei?" erschienen, in dem sich Heiner Geissler in einem "Wutanfall" über die herrschende pure Anarchie in der globalen Wirtschaft auslässt.

Ein "klasse" Artikel - besonders auch vor dem Hintergrund der Vorgänge im BZV. Einige kurze "Kostproben": "Nicht das Gespenst des Kommunismus, vielmehr die Angst geht um in Europa - gepaart mit Wut, Abscheu und tiefem Misstrauen gegenüber den politischen, ökonomischen und wissenschaftlichen Eliten, die ... offensichtlich unfähig sind, die unausweichliche Globalisierung der Ökonomie human zu gestalten.

Unter Berufung auf angebliche Gesetze des Marktes reden sie vielmehr einer anarchischen Wirtschaftsordnung, die über Leichen geht, das Wort. 100 Millionen von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen in Europa und den USA und 3 Milliarden Arme, die zusammen ein geringeres Einkommen haben als die 400 reichsten Familien der Erde, klagen an: ... ein Meinungskartell von Ökonomieprofessoren und Publizisten, die ... sich beharrlich weigern, anzuerkennen, dass der Markt geordnet werden muss, auch global Regeln einzuhalten sind **und Lohndumping die Qualität der Arbeit und der Produkte zerstört.**

Die Arbeiter in den Industriestaaten und ihre Gewerkschaften, die angesichts der Massenarbeitslosigkeit mit dem Rücken an der Wand stehen, fühlen sich anonymen Mächten ausgeliefert, die von Menschen beherrscht werden, deren Gier nach Geld ihre Hirne zerfrisst."

Der vollständige Artikel kann hier nachgelesen werden. Die Zeit

Dringende Empfehlung: nehmt euch die Zeit und lest den "Original-Artikel".

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 19.06.2005 12:55
"100 Millionen von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen in Europa und den USA und 3 Milliarden Arme, die zusammen ein geringeres Einkommen haben als die 400 reichsten Familien der Erde.."

sind die s y s t e m g e m ä ß e Konsequenz hochproduktiver Arbeit!
So f u n k t i o n i e r t Kapitalismus, also die Unterwerfung der Menschen und der Natur unter die Profitrechnungen des Kapitals.

Aufschreie helfen da nicht - nur solider Klassenkampf.

Man hüte sich vor denen, die vorgeben, das rechte Maß für den Profit zu kennen, indem sie die kritikablen Sachen der "Gier" zuschreiben, die keine Grenzen kennt, so als ob es Unternehmen gäbe, die auf "mehr" Profit verzichten, wenn sie ihn kriegen können- ganz nach dem Motto: "danke, wir sind schon satt!" Das ist nämlich mit Inhalt von Müntes Kritik. Und die wird doch jemand mit gesundem Menschenverstand wohl als Kapitalismuskritik nicht ernst nehmen wollen.

Das Resultat einer solchen Kritik ist nichts als die in Schutznahme des realen normalen Kapitalismus und die Geißelung einer angeblichen Abweichung (maßlos, Gier).