Rückgänge und Verluste - wie geht es weiter im BZV?
Betriebsversammlung der Braunschweiger Zeitung vom 15.3.2005
Pünktlich zu Beginn der 1. ordentlichen Betriebsversammlung der Braunschweiger Zeitung im Jahre 2005, präsentierte der Betriebsrat allen anwesenden MitarbeiterInnen und der Geschäftsführung der Braunschweiger Zeitung eine Diashow von Demonstrationen, Mahnwachen und anderen Protestaktionen der 52 gekündigten MitarbeiterInnen des Pressehauses. In einer ausführlichen Rede, wies der Betriebsratsvorsitzende Herr Stehr auf die Vorgehensweise der Geschäftsleitung sowie die fehlende Bereitschaft zur Vermeidung der 52 Kündigungen hin. Herr Teschke, Leiter Personal und Recht, hatte wie auch nicht anders zu erwarten, eine andere Auffassung und schob erneut den „Schwarzen Peter“ dem Betriebsrat zu, diese Äußerungen verursachten nicht zum ersten Mal kopfschütteln bei den anwesenden Zuhörern.
Bei der Präsentation von Diagrammen und Schaubildern, die den Rückgang von Leserabo´s, Anzeigenkunden und dem Beilagengeschäft darstellten konnte der Geschäftsführer Herr Hlubek nicht wirklich überzeugen. Konkrete Zahlen über Verluste, oder vielleicht doch Gewinne, konnte oder wollte Herr Hlubek nicht offen legen.
Ein weiteres Hauptthema war der Qualitätsstand der abgelieferten Anzeigen in der Tageszeitung! Hierzu äußerten sich erfahrene aber inzwischen gekündigte MitarbeiterInnen aus den geschlossenen Abteilungen und überreichten der Geschäftsleitung „die gesammelten Werke“ von sehr fehlerhaft produzierten Familienanzeigen. Anfangsschwierigkeiten mit dem Dienstleister der Anzeigenherstellung wurden von Seiten der hohen Herren daraufhin eingeräumt.
Der neue Geschäftsführer Herr Bonn hielt seine Ansprachenpremiere vor der Belegschaft. Hierbei versuchte Herr Bonn mit neuen Konzepten und Strategien positive Signale für die Zukunft der Braunschweiger Zeitung zu setzen. Was sollte in einer Antrittsrede auch sonst geäußert werden? Nicht mehr als Prinzip Hoffnung - wird alles besser.
Auch der Chefredakteur Herr Raue bekam sein Fett weg: erhöhte Arbeitsbelastungen, Überstunden und organisatorische Probleme im Redaktionsbereich waren nur ein Teil von Schlagworten die sich Herr Raue anhören musste.
Das mit dem Wegfall eines bedeutenden Druckauftrags Ende diesen Jahres 40 weitere Arbeitsplätze in Gefahr seien, oder sogar wegfallen würden, wollte Herr Hlubek in der Betriebsversammlung so nicht bestätigen, forderte aber gleichzeitig den Betriebsrat zur Zusammenarbeit bei der Sicherung des Auftrags auf, was immer das wohl heißen mag? Warten wir es mal ab!
Euer
Baby Schimmerlos