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Neuer Tarif für Metall-Beschäftigte: 4,3 Prozent mehr

erstellt von valter zuletzt verändert: 19.05.2012 13:26
Ab 1. Mai gibt es eine Entgelterhöhung von 4,3 Prozent, ein Ergebnis deutlich über der Inflationsrate. Für Auszubildende gilt im Grundsatz die unbefristete Übernahme. Verpflichtende Übernahme der Leiharbeitsbeschäftigten nach 24 Monaten.

Sindelfingen 19.5.2012 Bundesweit hatten sich mehr als 800.000 Teilnehmer beteiligt. Das Engagement und der bemerkenswerte Einsatz der Mitglieder hätten sich gelohnt. Auf das Ergebnis mit den genannten Eckwerten verständigten sich IG Metall und Arbeitgeber im Pilotbezirk Baden-Württemberg in der fünften Verhandlungsrunde in der Nacht vom 18. zum 19. Mai.

Die Entgelterhöhung von 4,3 Prozent tritt rückwirkend zum 1. Mai 2012 in Kraft und hat eine Gesamtlaufzeit von 13 Monaten. Das Ergebnis beteilige die Beschäftigten an der Wohlstandsentwicklung, die außergewöhnlich gute Entwicklung aus dem Jahr 2011 sei darin eingeflossen.

Das Ergebnis bei der Leiharbeit setze ein Zeichen gegen die fortschreitende Spaltung in den Betrieben und auf dem Arbeitsmarkt. Der Tarifabschluss zeige erneut, dass in den IG Metall-Tarifverträgen bereits die notwendigen Flexibilisierungsinstrumente als Antwort auf die zunehmend volatile Wirtschaft enthalten seien. Die Auszubildenden der Metall- und Elektroindustrie hätten mit der jetzt festgeschriebenen unbefristeten Übernahme deutlich mehr Sicherheit. Die zentrale Botschaft ist: Alle Auszubildenden, die nach dem 31. Dezember 2012 ihre Prüfung bestehen, werden besser gestellt, als das heute der Fall ist.

Die Betriebsräte haben jetzt bei den Vereinbarungen zu Leiharbeit und Ausbildungsplätzen mehr Rechte und Handlungsmöglichkeiten. Jetzt gelte es, die getroffenen Vereinbarungen zügig umzusetzen.

(2) Kommentare

Heidi 21.05.2012 22:46
Die unbefristete Übernahme der Auszubildenden und eine bessere Regulierung der Leiharbeit sind meiner Ansicht nach das Wichtigste. Was nützen Lohnerhöhungen, wenn Massen von Leiharbeitern gar nichts davon haben? Und für junge Menschen ist es vor allem dringend notwendig, nach ihrer Ausbildung auch tatsächlich eine berufliche Perspektive zu bekommen. Sonst sinkt die Motivation, die Lehre bis zum Ende durchzuhalten.
Anonymer Benutzer 22.05.2012 16:04
„Drei Ziele hatte die IG Metall vor der diesjährigen Tarifrunde: Die
Beschäftigten sollte endlich deutlich mehr Geld in der Tasche haben, das
Unwesen der grassierenden Leiharbeit sollte beendet werden, und die
willkürliche Befristung von Arbeitsverhältnissen sollte gestoppt werden.
Alle drei Ziele waren lohn- und gesellschaftspolitisch vernünftig - aber
erreicht hat sie die stärkste deutsche Gewerkschaft leider nicht, trotz
voller Auftragsbücher der Unternehmer. Sie scheute - vielleicht wegen des
Schocks möglicher Werksschließungen bei Opel - einen größeren
Tarifkonflikt und begnügte sich damit, allererste Schritte zur Erreichung
ihrer Ziele gemacht zu haben…“ Kommentar von Richard Rother in der taz vom
21.05.2012

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