21-Jähriger bei Gleisarbeiten getötet
Zwei Mitarbeiter von DB-Netz führten bei Rethen (Laatzen) an der Strecke Hannover-Hildesheim Arbeiten an einer Weiche durch. Die Führer des herannahenden Güterzuges haben wohl die Männer in ihren Warnwesten noch gesehen und eine Notbremsung eingeleitet. Dennoch wurden die beiden Gleisarbeiter vom Sog des Zuges erfaßt.
Wie immer in solchen Fällen, wird gemeldet, dass die genauen Ursachen des Unfalls noch nicht klar und die Ermittlungen aufgenommen seien.
Die tödlichen Unfälle bei Weichenarbeiten häufen sich. In der Woche vor Weihnachten waren vier Arbeiter getötet worden. (siehe dazu Todesserie auf den Gleisen) In der Öffentlichkeit wurden die Unfälle lediglich zur Kenntnis genommen. Die Politik schwieg. Von Maßnahmen der Bahn zur Vermeidung solcher Unfälle wurde nichts bekannt.
Die Bahn muss sich fragen lassen, warum Gleisarbeiter nicht besser abgesichert werden. Bei den Unfällen waren jeweils Zweiergruppen unterwegs. Ein Arbeiter sollte als Sicherheitsposten den anderen vor einem herannahenden Zug warnen. Bei größeren Gruppen sind laut Regelwerk immer mindestens zwei Sicherheitsposten erforderlich. Warum reicht für einen Arbeiter ein Posten, warum wird auch ein einziger Arbeiter nicht in allen Richtungen gesichert? Ist das Leben eines Bahnarbeiters so wenig wert?
"Bislang hat das Unternehmen keine Konsequenzen aus der Häufung der tödlichen Unfälle gezogen." schreibt die Hannoversche Allgemeine und zitiert eine Sprecher der Bahn: „Sollten die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft systematische Fehler unsererseits zutage fördern, würden wir diese sofort abstellen.“
http://www.haz.de/[…]/Offene-Fragen-nach-dem-Bahnunglueck-bei-Rethen