Sie sind hier: Startseite Benutzer Deutsche Bahn Berliner S-Bahn Presseberichte Berliner S-Bahn - Wowereit gibt Startschuss für Tag-X-Bahn

Berliner S-Bahn - Wowereit gibt Startschuss für Tag-X-Bahn

erstellt von Eisenbahner zuletzt verändert: 19.06.2012 22:54
Klaus Wowereit und Michael Müller haben nach monatelanger Untätigkeit nun in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Teilausschreibung der S-Bahn durchgepeitscht, um so im SPD-internen Machtkampf zu punkten. Doch sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die KollegInnen der Berliner S-Bahn haben sofort nach Bekanntwerden des heutigen Beschlusses den Tag-X-Alarm ausgelöst.

"Der Berliner Senat will heute das Ende der Berliner S-Bahn beschließen. Damit einhergehend stellt er über 3000 Arbeitsplätze bei der S-Bahn Berlin GmbH in Frage." Mit dieser Feststellung beginnt der Aufruf des Aktionsausschuss 100 % S-Bahn der am 19. Juni im Laufe des Vormittag als Reaktion auf einen Bericht der Berliner Zeitung vom Vorabend veröffentlicht wird.

Im Laufe des Tages beschließt der Senat dann die Teilausschreibung. In Reaktion darauf wird am Nachmittag die seit Wochen vorbereitete Tag-X-Mobilisierung scharf geschaltet und KollegInnen und UnterstützerInnen informiert.

In einem weiteren Aufruf schreibt der Aktionsausschuss am Abend:

"SPD/CDU Senat stellt über 3000 Arbeitsplätze bei der Berliner S-Bahn in Frage - Wo nun der Regierende Bürgermeister – Klaus Wowereit - (SPD) und sein Verkehrs­senator – Michael Müller – (SPD), entgegen jeglicher Beschlüsse ihrer eigenen Par­tei, dem deutlichen Votum der S-Bahn Mitarbeiter und den über 30.000 Unterschrif­ten der S-Bahn Nutzer, die Berliner S-Bahn ausgeschrieben hat, zeugt das ganz of­fensichtlich von einem politischen Selbstmord dieser sozialdemokratischen Politiker."

Die Berliner S-Bahner werden sich morgen nachmittag treffen, um über konkrete betriebliche Protestmaßnahmen und weitere Aktionen zu beraten. Sie suchen dabei auch den Schulterschluss zu von Privatisierung und Outsourcing betroffenen KollegInnen aus anderen Bereichen und allen NutzerInnen der S-Bahn. Deren wichtigster Zusammenschluss - der Berliner S-Bahn-Tisch - hat bereits eine Presseerklärung veröffentlicht, die entschieden Stellung gegen die Teilausschreibung bezieht.

Ein betrieblicher Konflikt in einem zentralen Unternehmen in der Hauptstadt, der faktisch einem politischen Streik gleichkäme, dazu noch ein gemeinsamer Kampf von KollegInnen und NutzerInnen scheint ab heute möglich zu werden - ob Wowereit klug beraten war diese Konfrontation zu riskieren, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 20.06.2012 01:31
Für dieses skrupellose Vorgehen der Politik, gegenüber den Mitarbeitern der S-Bahn und gegenüber den Bürgern von Berlin, kann es nur eine Antwort geben! Es ist offensichtlicher als offensichtlich, dass sich jetzt alle die von der Skrupellosigkeit der Politik und der Unternehmer betroffen sind, auf den Straßen, Plätzen, Bahnhöfen und Gleise von Berlin zum gemeinsamen Protest zusammenfinden!