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Trompetenensemble Joachim Schäfer

erstellt von Volker Anders zuletzt verändert: 09.07.2012 10:50

Auf, schmetternde Töne der muntern Trompeten

Konzert für 8 Piccolotrompeten, Pauken & Basso continuo Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)

CONCERTO in D – Dur nach der Kantate 207a "Auf, schmetternde Töne der muntern Trompeten" für 8 Piccolotrompeten, Pauken & Basso continuo arr. Joachim Schäfer Allegro - Fuga - Aria - Ritornello - Marche - Allegro Jeremiah Clarke (1673 - 1707) SUITE of Ayres for the Theatre für 8 Piccolotrompeten, Pauken & Basso continuo arr. Joachim Schäfer

1: Prelude "The Duke of Gloster ́s March" - 2: Minuet 3: Rondeau 4: Sybelle 5: Gigue 6: King William`s March 7: Ayre for Princess Anne 8: Serenade 9: Minuet 10: Bourèe 11: Trumpet Tune

P A U S E

Petroino Francescini (1650 - 1680) Sonata D-Dur für 8 Piccolotrompeten, Pauken & Basso continuo arr. Joachim Schäfer Grave-Allegro-Adagio-Allegro Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) CONCERTO „The trumpet shall sound“ - Auszüge aus dem Messias für 8 Piccolotrompeten, Pauken & Basso continuo arr. Joachim Schäfer Ouvertüre-Rejoice-Fanfare- Cantabile- Finale Änderung vorbehalten!

Musikhistorischer Exkurs

Die Trompete gehört zu den meist verbreiteten und ältesten Instrumenten der Musikgeschichte. Bis ungefähr ins 16.Jahrhundert wurden Trompeten überwiegend in militärischen oder zeremoniellen Zusammenhängen verwendet. In der Renaissance waren Trompetenensembles Symbole der Pracht und Macht großer Herrscher: am Hofe Sforza waren im Jahre 1482 18 Trompeter angestellt, Matthias Corvinus hatte ein Ensemble mit 24 Mitgliedern! Die soziale und gesellschaftliche Kluft zwischen Trompetern und “anderen Musikern” war daher unvermeidlich. Da es im 15. und 16.Jahrhundert großen Bedarf an Trompeten gab, gewann der Instrumentenbau an Wichtigkeit. Der intensive Instrumentenbau brachte Entwicklungen in zwei verschiedene Richtungen mit sich: im Jahre 1623 wurde die Kaiserliche Zunft von Trompetern und Paukern des Heiligen Römischen Reiches mit kaiserlichen Privilegien von Ferdinand II gegründet, um die Anzahl von Trompetern in Grenzen zu halten und die Bedingungen festzulegen, bei welchen Anlässen und durch wen die Trompete zum Erklingen gebracht werden darf. Andererseits begannen sich Konzerttrompeter oder Kammertrompeter von den institutionalisierten, offiziellen Trompetenensembles zu unterscheiden und etablierten allmählich die Trompete als effektvolles, brillantes Soloinstrument. Die wichtigsten Zentren der barocken Trompetenmusik waren Dresden, Leipzig, Wien, Kremsier, Weissenfels, Bologna und London.

Das Zeitalter des Barock war vor allem die Ära der höfischen Musik. Man schuf nicht nur pompöse Kirchenmusik, man tanzte, feierte, ließ sich unterhalten oder aufheitern. Musik erhob eine Geselligkeit – zuweilen mit Wasserspielen und Feuerwerk – zum großen Fest und berauschte die Sinne in mythischen Spielen auf der Opernbühne. Die Trompete als Instrument diente dem Absolutismus als Machtsymbol und trug dazu bei, Herrscherwürde, Siegesgewissheit und festlichen Glanz zu verbreiten. Die Zunft der Trompeter hatte daher immer eine Ausnahmestellung inne. Johann Sebastian Bach beispielsweise komponierte für den Hof in Köthen das 2. Brandenburgische Konzert für einen virtuosen Trompeter seiner derzeitigen Brotherren. In der Barockzeit liegt der Anfang beinahe sämtlicher Musikstile bis zur Gegenwart.

Der prachtvolle Klang von Trompeten hat schon zu allen Zeiten einen besonderen Reiz ausgeübt. Wurden diese Blechblasinstrumente ursprünglich als Signalgeber in Feldzügen eingesetzt, so hielten sie bald Einzug in die Umrahmung festlicher Anlässe zu Friedenszeiten und begleiteten beispielsweise den Auftritt von Herrschern bei Hofe. Von da an war es nur noch ein kleiner Schritt, die Trompete auch in der geistlichen Musik salonfähig zu machen. Und in der Barockmusik war sie selbstverständliches Symbol für die Darstellung von Herrschaft, Glanz und Festlichkeit. Trompetenensemble Joachim Schäfer

Als sich im Herbst 1999 vier befreundete Musiker trafen, um in ihrer Freizeit Kammermusik zu spielen, war noch nicht abzusehen, dass sich daraus recht bald das „Trompetenensemble Joachim Schäfer“ entwickeln würde. Die vier Gründungsmitglieder, die zum Teil in traditionsreichen deutschen Orchestern tätig sind, entschlossen sich aufgrund ihrer Erfolge weitere Instrumentalisten zum Ensemble einzuladen. Damit konnte eine Fülle neuer musikalischer Möglichkeiten erschlossen werden. Dank des persönlichen Engagements und des außergewöhnlichen Verständnisses der Musiker für jede Art von Musik, konnten binnen kurzer Zeit hervorragende Erfolge gefeiert werden. Es folgten Einladungen zu national bekannten Konzertreihen und Festivals, darunter zum Choriner Musiksommer, die Nieder-Mooser Orgelkonzerte, Burghofspiele in Eltville, Internationale Oldenburger Promenade, der Höchster Orgelsommer, die Klosterkonzerte Preetz und die Internationalen Bachtage Hessen & Thüringen, die von Rezensenten und Publikum enthusiastisch aufgenommen wurden. Im Zuge dieser Erfolge hat das Trompetenensemble Joachim Schäfer bereits zwei CD-Aufnahmen, mit dem Titel „The trumpets shall sound“ sowie Händels Feuerwerksmusik und Wassermusik beim Label Christophorus veröffentlicht. Im Juli 2012 wird eine weitere CD-Aufnahme beim Label Christophorus erscheinen, u.a. mit der Suite of Ayres for the Theatre von Jeremiah Clarke und dem Concerto in D-Dur, den Auszügen aus Händels Messias. Besonders die Arrangements, die Joachim Schäfer sich und seinen Kollegen förmlich auf den Leib schrieb, verhalfen dem Trompetenensemble zu nachhaltigem Erfolg.

Joachim Schäfer, geboren in Dresden, studierte in seiner Heimatstadt an der Hochschule für Musik “Carl Maria von Weber” und gilt als herausragender Musiker der neuen Trompeter-Generation. Die Kritik würdigt zuvörderst seine technische Souveränität sowie sein müheloses, stilsicheres und dynamisch sensibles Spiel, mit dem er auf der Piccolotrompete hohe Maßstäbe setzt. Besonders wird seine brillante Intonation auf der Trompete durch Kritik und Presse hervorgehoben. Im Jahr 1998 erhielt Joachim Schäfer vom Heidelberger Label Christophorus einen Plattenvertrag. www.joachim-schaefer.com

Mitglieder des Trompetenensembles Chor I Piccolotrompete I: Piccolotrompete II: Piccolotrompete III: Trompete: Joachim Schäfer, Dresden Arne Lagemann, Dessau Csaba Kelemen, Dresden Yume Stock, Wuppertal Chor II Piccolotrompete I: Piccolotrompete II: Piccolotrompete III: Trompete: John Roderick MacDonald, Dresden Mauro Ghisletta, Lugano Viktor Spáth, Weimar Axel Stock, Wuppertal Basso continuo Truhenorgel: Judit Izsák, Prag Violoncello: Doréen Büring, Dessau Kontrabass: Yuka Inoue, Kassel Fagott: Sunchan Hong, Dresden Kontrafagott: Björn Groth, Hamburg Posaune: Stefan Langbein, Dresden Pauken: Frank Hiesler, Hamburg

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