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Auf dem rechten Auge immer noch blind

erstellt von Volker Anders zuletzt verändert: 24.01.2014 19:06
Der Film "Der blinde Fleck" deckt auf, wie lange die Staatsorgane auf dem rechten Auge blind waren, indem sie den Sprengstoffanschlag auf dem Oktoberfest 1980 zu vertuschen versuchten.

München 23.01.2014 Es war Franz-Joseph Strauss persönlich, der Bayrische Ministerpräsident, der nach dem Sprengstoffanschlag vom 26.09.1980 daran beteiligt war, wie die rechtsradikale Szene geschützt wurde und aus dem Anschlag die Tat eines Einzelnen gemacht wurde. Der Kinofilm deckt die lange vor den NSU Morden praktizierte Einseitigkeit der Staatsorgane auf. Man will es einfach nicht wissen, was schon Tucholski publiziert hat.

Der Kinofilm passt genau in die sich seit der Weimarer Republik hinziehende Aufarbeitung rechtsradikaler Gewalt. Erst seit den am 11. September 2001 aufgeflogenen 11 Morden beginnt das Nachdenken . Ob es den Münchener Richtern zusammen mit diesem Film diesmal gelingt, die Einseitigkeit der Staatsorgane aufzudecken, sie abzuschaffen oder wenigstens zu neutralen Organen umzubauen, ohne die Führungsspitzen komplett zu erneuern?

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 03.02.2014 20:35
Ein sehenswerter Film, der eigentlich Pflichtprogramm in den Schulen sein müsste. Wir waren mit unserer Tochter im Kino und konnten ihre vielen Fragen danach beantworten. Leider werden im Film einige Dinge, die im Buch herausgearbeitet werden, nur angedeutet. Insbesondere die Dimension des Staatsterrorismus wird im Film nur in Nebensätzen angeschnitten. Dies wird im Buch "Die Oktoberfest-Bombe" mit dem lückenlosen Indizienbeweis, dass der Neonazi Lembke und die Galdio "Gruppe 27" deckungsgleich sind (Kapitel 14: Heinz Lembke: Sein Waffenlager, sein Umfeld und die 'Gruppe 27') klarer ausgesprochen.