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Kein Ende im Flaggenstreit auf der Kaiserburg

erstellt von Volker Anders zuletzt verändert: 12.07.2013 16:41
Auch mit der Sonderausstellung zum Thema "Kaiser – Reich – Stadt" ist der Flaggenstreit nicht beendet. Wie ein Schiff segelt Kaiserburg, die einst der freien Reichstadt mit den weiss-roten Farben des Kaisers gehörte, immer noch unter der Flagge Bayerns.

Nürnberg 12.7.2013 Auf der Kaiserburg macht sich die Prominenz breit und schließt die Öffentlichkeit aus, um die Sonderausstellung zum Thema Kaiser – Reich – Stadt zu eröffnen. Sagt doch der Titel der Ausstellung, dass alle miteinander versöhnt werden.

Es sind ein paar schöne Leihgaben wie die guldene Bulle in die Kaiserburg gekommen, mit der sich der fränkische Wirtschaftsminister des Freistaates gern ein Denkmal setzt. Auch die Kopie der Kaiserkrone der Altstadtfreunde befindet sich jetzt nicht mehr im Rathaus sondern auf der Burg. Der Minister hat es aber nicht geschafft, der einstigen freien Reichsstadt die Würde komplett zurückzugeben. Immer noch thront auf dem Dach der Kaiserburg die weiss-blaue Fahne neben der Flagge Frankens. Nur das städtische Jugendgästehaus ziert die Farbe der Reichsstadt. Die vielen Gästeführer dürfen Touristen dann über die Fahnenvielfalt, auch über den neuen Fahnenmast auf der Freiung aufklären.

Eine einfache Lösung mit allen Fahnen, beispielsweise am Oelberg, an dem schon lange eine griffige Erklärung der Burgen auf dem Burgberg fehlt. Früher hatte die Reichstadt auch nichts gegen eine Kombination vieler Wappen, wie beispielsweise in einem Schlußstein der Sebaldkirche zu sehen ist.

Schlussstein in der Sebaldkirche

So eine Zusammenfassung kommt vielleicht noch, dabei sollte auch Europa nicht vergessen werden, da Brüssel einen erheblichen Anteil für den Sonderschutz einiger kulinarischer Produkte wie die Bratwurst zuständig ist. Die Bayrische Schlösserverwaltung braucht eben noch, weil die Aloisius Erleuchtung ebenso wenig bei der Regierung wie bei den Beamten angekommen scheint.

Burgblick auf die Altstadt mit weiss-roter Fahne

So hat man sich inzwischen bei diese Ausstellung mit einigen Wandfahnen beholfen, mit denen die Kaiserburg in ihrer ursprünglichen Farbe behängt ist. Und wenn dann noch ein Denkmalschützer auf die Idee käme, an der kleinen Burggrafenburg die preussischen Farben schwarz-weiss anzubringen und auch zu erläutern, dann wäre es schon fast perfekt. Nur welcher Tourist interessiert sich schon für soviel Detail, dass hier die Hohenzollern einst gesessen haben, wer liest schon die Liste der Güter des abgedankten Kaisers im holländischen Doorn.

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