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Manager brauchen Ethik

erstellt von Volker Anders zuletzt verändert: 03.06.2012 14:25
Wenn bisher die Angestellten mit Firmenethik drangsaliert wurden, um der US Börsenaufsicht zu genügen, ist übersehen worden, dass Manager zu wenik Ethik wissen und vielleicht deshalb nicht praktizieren?

Frankfurt am Main 3.6.2012 Ethik benutzten bisher gern US gesteuerte Firmen, um sich von der US Börsenaufsicht freizukaufen. Wenn die Manager unethische Geschäfte tätigten, wurden die Beschäftigten mit Zwangsschulungen drangsaliert, Beispiele sind u.a. bei Telekommunikationsfirmen bekannt.

Nun entdeckt der Campus Verlag, dass die Ethik Lücken vor allem bei den Managern zu finden sind, die keine Ethik beim Rauswerfen ihrer Untergebenen haben. Es gibt hierzu zwei Neuerscheinungen als Nachhilfe für Manager.

Nun müssen Manager diese seit den alten Griechen bekannte Ethik lesen, verstehen und umsetzen, natürlich vor allem die TOP Manager in Industrie und Politik. Doch davon scheinen wir noch weit entfernt zu sein. Denn wenn Manager Ethik brauchen, heißt das auch, dass Ethik bei Managern wie bei Politikern fehlt, die tausende Schlecker Frauen arbeitslos machen.

(6) Kommentare

Heidi 03.06.2012 17:42
Naja, so edel waren die alten Griechen nun auch wieder nicht, dass wir sie als leuchtende Vorbilder für unsere Manager hinstellen könnten! Das antike griechische Staatswesen konnte nur funktionieren, weil es Sklaven für die grobe Arbeit gab, so dass die Bürger die nötige Muße hatten, sich mit Politik und Philosophie zu beschäftigen.

Tja, und nun gibt es in Deutschland den sogenannten "Niedriglohnsektor", damit die Gutverdiener mit ihrem Leben zufrieden sein können und sich weiterhin für die "richtigen" Parteien begeistern. Man stelle sich vor, es gäbe wirklich in allen Branchen angemessene Löhne. Wie teuer wäre eine ins Haus gelieferte Pizza? Wieviel würde die Reinigung für ein Dutzend Hemden, gewaschen und gebügelt, verlangen?

Was gäbe das für einen Aufstand?
Volker Anders 04.06.2012 10:16
Kritik am alten Griechischen Staatswesen geht etwas daneben, weil es hier um Ethik geht, die u.a. von Platon oder Aristoteles beschrieben ist. Es sind ja nicht nur Griechen, die sich um Ethik in der Philosophy verdient machten, wie Kant und Heidecker. Der Kern der Aussage ist, dass Ethik bei Managern fehlt, wie beim Viktory CEO, die mit Ethik Schulungen ihre eigenen Fehler verdecken hofften. Ethik Zwangsschulungen bei Alcatel habe ich selbst erlebt.
Heidi 06.06.2012 21:16
Mein Hauptargument bleibt aber, dass die Beschäftigung mit Philosophie und ethischen Fragen heute wie damals für einen Teil der Bevölkerung ein Luxus ist, den sie sich einfach nicht leisten können. Wer sich voll darauf konzentrieren muss, irgendwie zu überleben, der kommt gar nicht dazu, Aristoteles oder Kant zu lesen!

Mal ganz abgesehen davon, dass man ja erst mal ein gewisses Bildungsniveau erreicht haben muss, um mit solchen Schriften wirklich etwas anfangen zu können. Es ist also doch irgendwie nur eine Art "Spielerei" der Elite, mehr nicht. Ui, wir lesen was Philosophisches! Sind wir nicht supertoll kultiviert?

Ja, und dann ist da natürlich noch die Sache mit der praktischen Anwendung des Gelesenen. Wie kann das denn in einer freien Marktwirtschaft funktionieren, wo alles ein Preisschild trägt und nur finanzielle Werte zählen? Da ist doch gar kein Platz für "höhere Werte"!

Ach ja, dieses "Ehtical Business Training" hatten wir bei NSN auch. Es war nicht wirklich lehrreich, denn die darin behandelten Fälle waren so eindeutig, dass man kaum etwas falsch machen konnte. Eine echte, bewusste Auseinandersetzung mit ethischen Werten (insbesondere im Hinblick auf unterschiedliche Kulturen) fand da kaum statt. Dafür war es auch viel zu kurz.
INTR 07.06.2012 22:14
Hallo Heidi,

Du schreibst "Mein Hauptargument bleibt aber, dass die Beschäftigung mit Philosophie und ethischen Fragen heute wie damals für einen Teil der Bevölkerung ein Luxus ist,..." Das ist für mich eine wichtige Frage, wie groß dieser Teil ist. Ist er heute größer als damals in Griechenland? Dann hätte wir den geschichtlichen Fortschritt (an den ich glaube). Gerade heutzutage werden verschieden Maßstäbe für den Fortschritt entwickelt, s. z.B. http://de.wikipedia.org/wik[…]ndsprodukts.2C_Alternativen . Würde mich interessieren, ob diese Indizes auch schon für die (ferne) Vergangenheit bestimmt worden sind, und wo wir in Deutschland heute im Vergleich liegen.
Heidi 08.06.2012 22:23
Hallo INTR,

ich glaube nicht, dass man diese neuen Massstäbe auch auf antike Zivilisationen anwenden kann. Damals gab es solche Bewertungen ja noch gar nicht. Also ist kein Vergleich möglich. In diesem Punkt kann ich die Diskussion nicht weiterführen.

Um über Ethik diskutieren zu können, muss man zunächst allgemeingültige Werte festlegen, an denen jede Gesellschaft gemessen werden kann. Dafür eignet sich meiner Meinung nach am besten die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948. Diese wirkt nun im Vergleich zu den hochgelehrten Schriften diverser Philosophen recht bescheiden, um nicht zu sagen mickrig, aber sie hat den Vorteil, dass sie auch ohne humanistische Bildung gut verständlich ist. Sie stellt eine Art Minimalkonsens dar, den jeder zivilisierte und kultivierte Mensch ohne Wenn und Aber akzeptieren sollte.

Es wäre daher besser, jedem Manager ein solches Büchlein in die Hand zu drücken, als nun wieder einmal die altgedienten Klassiker Platon und Aristoteles hervorzukramen.
Anonymer Benutzer 08.06.2012 10:09
Das ist ja gerade die Gefahr, wenn einige wenige (ein-)gebildete die Ethik für sich allein nutzen und andere damit gängeln statt sie bei sich selbst erst anzuwenden.

Die Kernaussage kann man nur bestätigen, dass bei Managern die Ethik fehlt.