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Der Auslagerungsstreik der LH-Piloten

erstellt von valter zuletzt verändert: 22.02.2010 11:24
Die Piloten wollen streiken, weil die Lufthansa weiter Arbeit in ausländische Töchter auslagern will, um vom Billiglohn zu profitieren. Eine Arbeitsplatzgarantie wäre keine nachhaltige Lösung, sie verzögert nur einen Trend.

Die Auslagerung in Billiglohnländer ist schon lange die Masche, mit der Unternehmen die Profite steigern. Hier werden Massen arbeitslos, dort - meist nur vorübergehend - Arbeit ersetzt, egal welche meist unwürdigen Bedingungen die Menschen aushalten müssen. Deshalb sind bereits so viele Arbeitsplätze nach Osteuropa und Asien verschwunden, wo immer Menschen bereit waren, noch billiger zu arbeiten.

Arbeit muß sich lohnen.

Die Lufthansa kauft vielleicht nur zu diesem Zweck ausländische Billigflieger, um deren schlecht bezahlte Piloten auf ihren Maschinen fliegen zu lassen. Bis jetzt ist das den Fluggästen egal, welche Piloten sie fliegen.

Arbeit soll mehr Wert sein.

Die Pilotengewerkschaft Cockpit wendet sich mit ihrem Streik gegen Auslagerungen. Sie kümmert sich um die Arbeitsplätze der Zukunft, was andere Gewerkschaften bisher so nicht geschafft haben. Sie will die weitere Verlagerung der Arbeitsplätze stoppen, an der nur Arbeitgeber verdienen.

Die Lufthansa als Arbeitgeber bietet eine 2-jährige Arbeitsplatzgarantie bis 2012 an, um erst ab 2013 auszulagern. Solange braucht die Lufthansa, um neue Billigflieger zu akquirieren. Die Piloten lehnen das ab. Ihre Arbeit soll sich weiter lohnen.

Der Streik muß spürbar sein.

Der Streik wäre anstelle von Pöstchenwirtschaft und Klientelpolitik ein wunderbares Betätigungsfeld des Hartz IV -Faschingsprinzen , der die Bedeutung von Arbeit gegenüber Erben genau kennt. Auch die Arbeit der Piloten soll sich lohnen.

Warum wohl bezeichnet die gesamte Riege der Arbeitgeber diesen Streik als unerfüllbare und rechtlich unzulässige Forderungen über die Ausweitung deutschen Tarifrechts ins Ausland ? Er könnte Schule machen, andere Gewerkschaften könnten auch noch gegen Auslagerungen streiken. Gründe dafür gäbe es genug.

Zur Globalisierung gehört auch eine Definition des Tarifgebietes Luftraum.

Die Regierung selbst könnte mit ihren Kommunen auch eine Forderung oder eine Sonder-Steuer erheben, mit denen Arbeitgeber für die für sie geschaffenen Strukturen, wie Gewerbeflächen, Transportwege, Flughäfen erst bezahlen müssen, bevor sie auslagern. Vielleicht überlegen sie das dann noch einmal.

(2) Kommentare

Anonymer Benutzer 22.02.2010 06:40
Cockpit fordert die Anwendung der Konzerntarifverträge und damit nach derzeitigem Stand gleichen Lohn für gleiche Arbeit - unabhängig vom Standort. Das gefällt mir wesentlich besser als Deine abgeschmackte, deutschnationale Forderung nach einer Auslagerungssteuer (siehe dazu Kommentar http://www.netzwerkit.de/[…]/news20100127-001).

Anonymer Benutzer 22.02.2010 10:11
Noch eindimensionaler kann man das Problemgefüge wohl kaum betrachten, oder? Statt sich einigermassen an die Fakten zu halten werden mit Mitteln der Verschwörungstheoretiker höchst eindimensionale Meinungen als "Fakten" verkauft. Schwach.

PS: Bin kein Mitarbeiter von LH, einmal im Leben mit Germanwings geflogen, interessiere mich aber für die Luftfahrt