Längere Probezeit wie beim CPE gefordert
Der Streit um den Kündigungsschutz, den die Union selbst auch wieder beilegen will, rankt sich inzwischen - wie in Frankreich - um eine Probezeit von 2 Jahren, in der nach Willkür alle Neuanfänger rausgeschmissen werden können, Netzeitung vom 4.4.06. Die Union geht damit noch einen Schritt weiter als die konservative Regierung in Frankreich, sie will nur die Probezeit bei allen verlängern, egal wie jung sie sind.
Probezeit ist jetzt das geschmeidigere Wort als Verminderung des Kündigungsschutz. Und doch klingt das nach Menschenhandel mit Rückgabefrist bei Nichtgefallen, als könne man Menschen so einfach zurückgeben. Von Verantwortung ist nicht mehr die Rede, die gerade Unternehmer auch für ihre Beschäftigten haben und dann doch nach Belieben wieder loswerden, wie jüngst erst Electrolux bei den AEG Beschäftigten.
Bei längerer Probezeit für alle könnten bei uns sogar noch mehr Betroffene aufwachen und sich wehren wollen nach dem Vorbild in Frankreich und demonstrieren, bis alles vom Tisch ist. Vielleicht sollten wir unsere französischen Nachbarn schon jetzt mehr unterstützen, sozusagen aus Solidarität und in der Hoffnung, daß sie uns bei entsprechenden Kämpfen im Arbeitsrecht unterstützen. Besser noch, es wird gleichzeitig gegen die Mächtigen der Länder demonstriert, um ihnen die Grenzen der Macht aufzuzeigen. Schade nur, daß die immer wiederkehrenden Wahlen dazu nicht ausreichend genutzt wurden. Aber was noch nicht geschah, kann auch noch werden.