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Areva baut keine Atomkraftwerke mehr

erstellt von Max Moritz zuletzt verändert: 22.03.2015 16:18
AKW-Neubauprojekte wird Areva nicht mehr durchführen, Areva will nur noch Komponenten liefern. Der Standort Offenbach hat keine Zukunft. In der Uranfabrik Lingen soll Personal abgebaut werden.

In einem Gespräch mit der Financial Times (FT 15.3.2015) skizzierte der Areva Chef Philippe Knoche seine Geschäftsstrategie:

Areva werde den AKW-Neubau aufgeben und sich auf Uranabbau, Wiederaufbereitung, Brennelementherstellung sowie AKW-Wartung konzentrieren. Die Lieferung von AKW-Komponenten sei noch ein Ziel, wenn auch von untergeordneter Bedeutung. EDF werde bei großen Neubauprojekten die Verantwortung übernehmen. Areva wolle sich weiterhin an Hinkley Point in Großbritannien beteiligen und Dampferzeuger und Kontrollsysteme liefern.

AKW Jaitapur wird nicht von Areva gebaut

Entsprechend dieser Strategie hatte AREVA die Zertifizierung des EPR in den USA gestoppt. Auch die Lieferung von sechs EPR-Reaktoren ins westindischen Jaitapur hat keinen Platz in Knoches Geschäftsstrategie. Areva verhandelt mit der indischen Seite über Technologietransfers. Ob die indische NPCIL das Projekt in Eigenregie durchführen oder ob die EDF einsteigen wird, ob überhaupt EPR-Reaktoren gebaut werden – all das ist unklar. Nach Knoches Äußerungen ist nur soviel sicher, Areva wird das AKW Jaitapur nicht bauen.

IG Metall ahnungslos

Nach Arevas Milliardenverlusten im letzten Geschäftsjahr sollen Arbeitsplätze gestrichen werden, insgesamt 1.500 in Deutschland. Der Standort Offenbach mit 700 Beschäftigten steht zur Disposition. Die erste Bevollmächtigte der IG Metall in Offenbach hält dagegen: Wenn Areva einen namhaften Teil der Arbeitsplätze an der Kaiserleistraße abbaute oder den Standort ganz schlösse, gingen in der Folge jene Kompetenzen im Kraftwerksbau verloren, die das Unternehmen für das im Ausland gewünschte Wachstum nötig habe. (FAZ 22.3.2015). Damit bestätigt sie, mit Knoches Strategiewechsel wird der Standort Offenbach überflüssig. (Zu IGM und AKW: IG Metall für und gegen Atomkraftwerke)

Areva abschalten

Im Oktober letzten Jahres hatten Atomkraft-GegnerInnen aus Deutschland und Indien die Beschäftigten bei Areva Offenbach aufgefordert, nicht für Atomkraft zu arbeiten und von Jaitapur die Finger zu lassen. (NetzwerkIt 26.10.2014). Die Chancen stehen gut, dass die Beschäftigten diesen Forderungen nachkommen – leider nicht aus eigener Einsicht.

Bei der Brennelemente-Fabrik in Lingen soll zwar Personal reduziert werden (NOZ 13.3.2015), Brennelemente will Areva aber weiterhin produzieren. Mit wiederholten Blockaden konnten Atom-GegnerInnen die Lingener Atomfabrik nicht dauerhaft schließen, ihre Forderung „Areva abschalten” ist noch offen (Robin Wood).

(4) Kommentare

Anonymer Benutzer 07.04.2015 22:07
Das ist auch ein Ergebnis der wirtschafts und fortschrittsfeindlichen Schreiberlinge hier.
Das sich die Franzosen auf ihren heimischen Markt konzentrieren und die Biedermeier Anarchisten hierzulande links liegen lassen, ist an sich traurig. Das Polen und Tschechen ihre Netze vor subventioniertem Spitzen und Überlaststrom aus Deutschland schützen wollen und Österreich uns das nur gegen Spitzenentgelt abnimmt blendet ihr aus. So verschenkt man Wohlstand und produziert Armut. Dann geht mal hin und erklärt einer Harz 4 Familie das es nicht mehr für Müsli vom Aldi reicht diesen Monat, weil sich mal wieder der Strom verteuert hat...
Anonymer Benutzer 14.04.2015 19:19
Heute haben die Areva-Beschäftigten in Offenbach auch noch für ihre Drecksarbeit demonstriert:
http://www.op-online.de/lok[…]cher-standorts-4907225.html

AREVA stilllegen - in Offenbach und auch anderswo!
Anonymer Benutzer 26.04.2015 14:32
"Alles abschalten" Es ist schon unfassbar, mit welcher Ignoranz und Dummheit der deutsche Michel agiert/reagiert! 25% der Energie kommen aus Sonne/Wind, 25% aus Atom (ABSCHALTEN), 25% aus Braunkohle (ABSCHALTEN), 25% aus Steinkohle und Gas (ABSCHALTEN). Verbleiben 25% aus Sonne/Wind: Um mich herum agieren nur Vollidioten
Anonymer Benutzer 07.08.2015 14:26
Immer schön der Reihe nach! Eigentlich ist es ganz einfach! und eigentlich scheint die Sonne für alle, abernicht immer gleichnäßig. Heute ist es möglich via PV hier in Deutschland Solarstrom zu "ernten", nicht ganz billig, aber billiger als Atomstrom aus den Neuanlagen in Flamanville oder Finfnnland. Marktwirschaft sagt daß es eine gute Idee ist den billigeren Strom zu nehmen... Nachts scheint die Sonne nicht also fragt man sich ob Wind weiter hilft. ja er hilft. Und weil man ja nicht überalldas gleiche Wetter hat, kenn man Schwankungen etwas über das Stromnetz ausgleichen, je das hilft. Und natürlich kan man mit Pumpseichern Solarstrom in der Nacht verefügbar machen. Die braucht man auch bei der Kernkraft, sie helfen und sie kosten Geld. Und dan haben wir noch etwas "Biogas" und recht effiziente Kraftwerke die es verarbeiten können. Hilft auch ein Stück weiter. Man kann die Lücken der Solar und derwindenergie durchaus kliener werden lassen, vielcht schließen, die Frage ist am Ende nicht, ob nman das technisch kann sondern was es kostet. ob billiger als die konventionellen muß man ausrechen wenn man die Kosten der konventionellen beziffern kann. Dies ist nur möglich wennman eine Vorstellung davon entwickelt wie hoch die zu erwrtenden Schäden durch CO2 sind. Deise Schäden entstehen weltweit und wenn wir hie rdie auffassung vertreten dass es uns ncht kümmert wenn in China bei einer flutkatastrophe ein paar tausend Chinesen ersaufen, sollten wir uns nicht wundern, daß es den Cinesen icht interessiert wenn der deutsche Michel Nachtile erleidet weil man in China CO2 in rauhen Mengen rausbläst. Die idee alle schäden zu simmeiren und sich weltweit an einen Tisch zu setzen ist vielecht gar nicht so schlecht und letztlich wird man finden daß der Preis für CO2 zu hoch ist , die konventionellen zu teuer sid als daß man die "Energieversorgung" primär darauf aufbauen sollte! Andere als "Vollidioten" zu bezeichnen ist wohl mehr der Ausdruck dafür daß einem die Argumente ausgegangen sind!

Offenischtlich sind der Areva die Argumente für Kernkraft ausgegangen. Das ist eine Nachricht wer, und bestätigt die viel früher getroffene Entscheidung von Seimens sich aus der Sparte zurück zu ziehen.