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Taylorismus nur bei Amazon?

erstellt von Max Moritz zuletzt verändert: 03.03.2013 09:48
Bei Amazon ist es offensichtlich: Die in den Amazon-Lagern arbeitenden Menschen sind Teil einer Maschine aus Hard-, Soft- und Wetware (Fleisch und Blut).

"Jeder sogenannte Picker, der die Waren aus den Regalen zusammensammelt, hat einen Scanner, mit dem er die Waren scannt. Dieses Gerät misst aber auch deine Schrittweite, deine Bewegungen, deine Stückzahlen. Und es stellt fest, wenn du stehst. Der sogenannte Leader (Vorgesetzte) bekommt dann eine Meldung auf den Bildschirm: Der Picker steht. Für jeden Picker erstellt der Computer ein Balkendiagramm. Das zeigt, wie er gearbeitet hat." Süddeutsche

Aber ist es in anderen Arbeitsbereichen ganz anders? Läuft es in vielen Call-Centern, Fabrikhallen und Büros nicht ganz ähnlich? Taylors wissenschaftliches Management basiert auf Wissensenteignung, Selektion, Überwachung und Kontrolle.

Auch die intellektuelle Arbeit muss Standards und Vorschriften folgen – für alles gibt es definierte "Prozesse". In "Quality Gates" wird die Einhaltung dieser Prozesse überprüft. Die Arbeitsleistung wird quantifiziert und von den Arbeitenden auch noch selbst erfasst, wo eine automatisierte Kontrolle zu aufwändig scheint. Jede Mausbewegung auf dem Bildschirm kann kontrolliert werden – die Bewegung des Menschen ist bei Computerarbeit ja nicht wirklich relevant.

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