Siemens weiterhin mit Areva im Atomgeschäft
Am 20.8.2011 wurden in Finnland 50 AKW-GegnerInnen bei einer Blockadeaktion vor dem AKW Olkiluoto festgenommen. Sie forderten, die bestehenden Atomanlagen stillzulegen und den Bau des Areva-Siemens-Reaktors zu stoppen. Das Neue Deutschland behauptet in diesem Zusammenhang, Siemens sei nicht mehr am Bau dieses Reaktors beteiligt. Will das Neue Deutschland damit den Siemenskonzern aus der Schusslinie der AKW-Gegnerinnen nehmen?
Wenn Siemens nicht mehr an Areva NP beteiligt ist, heißt das noch lange nicht, dass sich Siemens aus dem Atomgeschäft zurückgezogen hat. Laut Konzernbericht für das dritte Quartal 2011
"ist die Siemens AG Mitglied eines Lieferkonsortiums, das von Teollisuuden Voima Oyj (TVO) mit der Errichtung des schlüsselfertigen Kernkraftwerks 'Olkiluotu 3' in Finnland beauftragt wurde. Ein Anteil von circa 27% des Vertragspreises, der dem Lieferantenkonsortium zusteht, entfällt auf die Siemens AG. Das andere Mitglied des Lieferantenkonsortiums ist ein weiteres Konsortium, bestehend aus Areva NP S.A.S und deren 100%igem Tochterunternehmen Areva NP GmbH."
In Karlstein/Main arbeiten Areva- und Siemens-MitarbeiterInnen weiter unter einem Dach. Vor dem Werk in der Seligstädter Straße 100 flattern Fahnen mit Siemens-Schriftzug und Areva-Logo. Areva NP fertigt in Karlstein Teile für Brennelemente. Zum Geschäft von Areva Intelligentd gehört die Wartung von Atomanlagen. Ob die KollegInnen von Siemens Energy Sector in Karlstein da noch mitmischen oder sich ganz neuen Aufgaben widmen, verrät das Firmenschild vor dem Tor B des Industrieparks nicht. Vielleicht wissen unsere LeserInnen mehr. Kommentare sind stets willkommen.