Bahnchef Grube verhöhnt Opfer der staatlichen Gewalt
Grube findet es „schon merkwürdig", „wenn Schüler während der Schulzeit einfach streiken". Ja, sollen sie denn außerhalb der Schulzeit streiken? Das hätte seinem Vorgänger Mehrdorn auch gefallen, wenn die Lokomotivführer in ihrer Freizeit gestreikt hätten.
Und bedenklich findet er, „dass einige wenige Gegner bewusst Kleinkinder nach vorne geschoben haben". Woher weiß Grube das? Wofür hält er eigentlich die Väter und Mütter, die es wagen, sich ihm und der Staatsgewalt in den Weg zu stellen? Mit Wasserwerfern, Knüppeln, Fußtritten und Pfefferspray verletzten die „Ausführungsorgane" mehrere Hundert junge und auch ältere BürgerInnen. Zwei Männer müssen noch um ihr Augenlicht bangen. Grube ficht das nicht an. So geht es eben, wenn man nicht brav in der Schule sitzt. Er übernimmt die Verantwortung und er „steht dafür", dass Stuttgart 21 umgesetzt wird - „gewaltfrei",versteht sich. Seit dem „Schwarzen Donnerstag" wissen die StuttgarterInnen, was Bahnchef Grube und Ministerpräsident Mappus meinen, wenn sie sich als „absolute Gegner von Gewalt" geben. Wer nicht selbst im Schlosspark war, erfährt die Wahrheit von Freunden, Kolleginnen und Bekannten. Die Geschichte mit den vorgeschobenen Kleinkindern ist uralt, sie entstammt dem Standardrepertoire polizeilicher Greuelpropaganda. Auch die Behauptung, DemonstrantInnen hätten die Polizei mit Pflastersteinen angegriffen, musste zurückgenommen werden. Da hatte einer vergessen, die vorgefertigten Textbausteine anzupassen.
Mit der Wirklichkeit hat es Grube auch sonst nicht so: „Na, wir gewinnen durch die Tieferlegung des Bahnhofs 100 Hektar neue Stadt. Das entspricht einem Drittel der Fläche von Stuttgart." Wenn in Grubes Perspektive Stuttgart von 20.736 auf 300 Hektar geschrumpft ist, dann sind für ihn die dort lebenden Menschen auch nicht mehr wahrnehmbar. Es muss schön sein da oben im Bahntower.
Interview in der Süddeutschen Zeitung
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[...]
Dass dies in so eklatanter Weise in Form und konkretem Handeln nicht geschehen
ist, wirft ein erschreckendes Licht auf den Geist in der Polizei Baden-Württembergs.
Nicht ohne Grund beendete Prof. Dr. Thomas Feltes seine Tätigkeit als Rektor (!) an
der F(l)achhochschule Ba-Wü ́s, weil es kaum noch auszuhalten war, was er aus
seinem Klientel – dem angehenden gehobenen Dienst (Kommissare aufwärts) Ba-
Wü ́s und den Ministerialschranzen erlebte -, um seitdem einer Tätigkeit auf einem
kriminologischen Lehrstuhl nachzugehen."