Berliner S-Bahner solidarisieren sich mit Metro-Kollegen in Athen
Das faktische Ende der Teilausschreibung der Berliner S-Bahn durch die Entscheidung des Berliner Kammergerichts ist zwar nicht unbedingt auf den Widerstand der KollegInnen und NutzerInnen zurückzuführen, aber trotzdem eine gute Nachricht für alle Berlinerinnen und Berliner.
Was passieren kann, wenn Kollegen ihre berechtigten Interessen gegen politisch bedingte Eurospardiktate verteidigen, zeigen die Ereignisse beim Metrostreik der Athener U-Bahn, den die Regierung mit einer Notverordnung a la Brüning 1932 und einem gewaltsamen Polizeieinsatz gebrochen hat. Bei der Dienstverpflichtung der Streikenden beruft sich die griechische Regierung laut einem Tagesschuabericht auf ein Gesetz, "mit dem auf 'Notfälle in Friedenszeiten' reagiert werden kann. Es wurde seit 1974 neunmal angewandt, dreimal allein bei Streiks in den vergangenen zwei Jahren. Bei Nichtbefolgen der Anordnung drohen Gefängnisstrafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren. Gewerkschaften und die radikale Linke werfen der Regierung ein diktatorisches Vorgehen vor."
Dagegen entwickeln sich jetzt erste Ansätze einer grenzüberschreitenden Solidarität. Schon im Herbst 2012 beteiligten sich S-Bahner an einer Solidaritätsreise nach Griechenland, die der gewerkschaftlichen Vernetzung von unten diente. Nach dem brutalen Polizeieinsatz in Athen hat der Aktionsausschus 100% S-Bahn sofort regiert und eine Solidaritätserklärung ( deutsche Fassung und griechische Übersetzung ) an die griechischen Kollegen geschickt.