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S-Bahn Berlin vor Fahrpause wegen Teilprivatisierung?

erstellt von Eisenbahner zuletzt verändert: 21.06.2012 22:39
700 KollegInnen, das sind über 20% der Belegschaft, fordern in einer Unterschriftensammlung eine außerordentliche Gesamtbetriebsversammlung, wie der Aktionsausschuss 100% S-Bahn in einer Pressemitteilung als Reaktion auf die angekündigte Teilprivatisierung am 21.06.2012 mitgeteilt hat.

Gegen die von Klaus Wowereit und Michael Müller im Berliner Senat durchgepeitschte Teilprivatisierung der Berliner S-Bahn haben viele protestiert. Aber die Pressemitteilung des Aktionsausschuss 100% S-Bahn hat es in sich. Eher nebenbei wird bekanntgegeben, dass 700 Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Unterschrift die unmittelbare Herbeiführung einer außerordentlichen Gesamtbetriebsversammlung nach § 44 Betriebsverfassungsgesetz währen der Arbeitszeit fordern.

Hinter diesem kühlen understatement in trockenem Betriebsratsdeutsch verbirgt sich gewaltige Sprengkraft. Denn 700 KollegInnen entsprechen schon über 20% der ca. 3000-köpfigen Belegschaft. Damit ist die nach § 44 BtrVG erforderliche Quote von 25% in greifbarer Nähe - und das bei einer gewerkschafts- und betriebsratsunabhängigen Initiative aus der Mitte der Belegschaft mit einer "politischen" Stoßrichtung gegen jede Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn, die zwangsläufig den engen gesetzlichen Rahmen des verstümmelten deutschen Tarifrechts überschreiten muss.

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