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S-Bahn Management empört Kunden und Beschäftigte

erstellt von Eisenbahner zuletzt verändert: 03.01.2012 21:31
Kaum war der Totalausfall der Berliner S-Bahn nach einem technischen Defekt am Donnerstag wieder behoben, fielen am Samstag erneut reihenweise Züge aus. Schuld sind immer die Anderen - behaupten die Verantwortlichen. Ursache soll diesmal die plötzliche Erkrankung von Triebwagenführern gewesen sein. Das hat ihrer Meinung nach nichts mit Rationalisierung und eingeplantem Personalmangel - Stichwort 100% Planung - zu tun. Die Empörung bei Kunden und Beschäftigten ist riesig.

Fragt ein frierender S-Bahn Nutzer in Straußberg seinen ebenfalls seit 40 Minuten auf dem Bahnsteig wartenden Leidensgefährten: "Haste schon gehört, die Bahn hat zu Weihnachten eine neue Werbekampagne gestartet?" "Nö, welches Motto haben sie sich diesmal ausgedacht? "Anarchie ist machbar."

Das S-Bahn Chaos geht in Berlin nunmehr ins dritte Jahr und das unfähige Bahn-Management beweist, dass es sich immer noch steigern läßt. Dabei herrschen noch nicht mal Minusgrade, so dass die üblichen Ausfälle der Züge und die dann notwendigen Notfahrpläne noch gar nicht greifen.

Am Donnerstag fällt dafür ein Notstromaggregat aus und legt damit bei einer routinemäßigne Wartung das zentrale Stellwerk und in Folge kurzerhand mal eine der wichtigsten Infrastruktureinrichtungen der Hauptstadt lahm. Stundenlang geht nichts mehr bei der S-Bahn und in Folge verspäten sich auch Regionalbahn und BVG. Touristen und andere Nicht-Berliner stellen jetzt vielleicht die naive Frage, haben die denn keine Notfallplanung und für Ersatz vorgesorgt? Antwort - siehe oben.

Dass am Samstag dann kranke Lokführer schuld gewesen sein sollen für erneute Zugausfälle, glaubt den Verantwortlichen keiner mehr. Wie die Berliner Abendschau zutreffend schreibt, ist Personalmangel die Ursache Die interviewten Fahrgäste haben das durch die Reihe ebenso gesehen.

Um so mehr empört die Beschäftigen der S-Bahn, die aufgrund der drohenden Ausschreibung und Privatisierung eh sorgenvoll in die Zukunft blicken, dass die S-Bahn-Geschäftsführung Ihnen den schwarzen Peter zuschieben will. Die Information auf der DB-website, die so auch übernommen wurde u.a. von der BVG macht sie zu Sündenböcken. Ein plumber und von Vielen durchschauter Versuch Kunden und Beschäftigte der S-Bahn gegeneinander zu hetzen,um von dem eigenen Versagen abzulenken.

Schon am 13.12.2011 hat Norbert Quitter, stellvertretender Bundesvorsitzender der GDL, die Lokführer gegen öffentliche Anschuldigungen des Bahnmanagements in Schutz genommen und darauf hingewiesen, dass Lokführer nicht für die Personalplanung und den Personalmangel bei der Berliner S-Bahn verantwortlich sind. Aus Betriebsratskreisen hört man, dass sich Kollegen über das Vorgehen der geschäftsführung beschwert haben.

Ob das gezielte Mobbing von oben gegen die eigenen Mitarbeiter dazu beitragen soll, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern und so den Krankenstand zu senken, bleibt dabei das Geheimnis der S-Bahn-Geschäftsführung.

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