Kurzbericht vom 4. Streiktag

Wie beim ersten Streik war diesmal auch die S-Bahn in Berlin von der GDL wieder in den Streik einbezogen worden. Die Organisation klappte deutlich besser als beim Auftakt, Streikmaterial und Flugblätter waren rechtzeitig bei den Kolleg/Innen. Einige haben sich auch gleich die Flugis geschnappt und angefangen sie an  Fahrgäste zu verteilen.

An den Meldestellen sammelten sich die Lokführer/Innen zu Streikbeginn. Von den ca. 50 Kolleg/Innen am Ostkreuz zogen spontan ca. 30 im Pulk über den Bahnsteig. Die Reaktionen der gestrandeten Fahrgäste - um die Zeit alles Berufstätige auf dem Weg zur Arbeit - waren, für einige Streikende selbst überraschend, ausgesprochen positiv. Macht weiter, richtig so und weitere aufmunternde Kommentare waren die häufigste Reaktion. Ähnliches wird von anderen Meldestellen und Lokführer/innen berichtet, die allein Streikflugis verteilten. Insgesamt beteiligten sich bei der S-Bahn ca. 130 Lokführer am Streik, womit erneut über 80% der Berliner S-Bahn lahmgelegt werden konnten.

Gegen 7.00 Uhr strömten viele Streikende am Bahnhof Friedrichstraße im Zentrum zusammen. Dort gab der GDL-Vize eine öffentliche Pressekonferenz. Im Anschluss gingen die meisten der versammelten Streikenden zum nahegelegenen Hauptbahnhof. Obwohl sie sich im Gebäude einfach nur aufhielten, bekam der zuständige Facility Manager der DB nach kurzer Zeit Panikattacken und versuchte, die Kolleg/Innen auf den kalten Vorplatz zu vertreiben. Einige Anrufe, und dann meldete die Streikleitung eine Spontankundgebung an, so dass die Kolleg/Innen im Hauptbahnhof bleiben können.

Alles in allem ein gelungener Streiktag, der vor allem wegen des unerwartet großen Zuspruchs von Bahnnutzer/Innen Mut machte auf mehr.