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Was fehlt bei AKW StressTest?

erstellt von valter zuletzt verändert: 31.03.2011 16:55
Flugzeugabsturz, Erdbeben, Hochwasser sollen im StressTest beachtet werden. Doch was das Management für Risiken bisher kannte oder übersehen hat, wer kennt das und bringt es in die Stress Tests ein?

Die Schwachstelle der AKW's ist nicht anders als in Unternehmen sonst auch das Management selbst, das vorgibt, wie die Beschäftigten arbeiten. Man kann ja nur hoffen, dass im Management Fachleute und keine Seilschaften sitzen. Dann ist zu befürchten, dass sich das Management weniger für die Risiken als für die Zahlen auf dem Konto interessieren in der Hoffnung, dass sich die Beschäftigten darum kümmern? Deshalb ist der Stress Test des Managementes das Wichtigste, wie es gute Qualitätsprüfer immer wieder erfahren.

Am Risiko der Flugzeugabstürze, Erdbeben und Hochwasser kann das Management auch nicht mehr vorbeikommen, weil es öffentlich vorgegeben wird, was bisher fahrlässig verdrängt wurde. Doch wie ist es mit den vielen Risiken, die das Management aus der Fukushima Katastrophe wissen müßte:

  • Wie sieht es mit Ersatz-Kühlsystemen aus, wenn die normale Kühlung ausfällt?
  • Wie wird das Austreten von Strahlung verhindert, wenn der innere geschlossene Kühlkreislauf leckt, Rohre oder Verschlüsse undicht werden? Wie werden Materialfehler oder mutwillige Zerstörungen verhindert?
  • Wie ist das AKW gegen totalen Stromausfall gesichert?
  • Wer stellt immer längere Funktion der Generatoren für Ersatzstrom über die jahrelange Abklingzeit nach dem Abschalten sicher?
  • Wie wird gekühlt, wenn auch die Ersatz-Stromversorgung ausfällt?
  • Wie werden Managementfunktionen bei plötzlichem Ausfall z.B. durch Krankheit ersetzt?
  • Wie oft und wie gründlich werden die Evakuierungspläne auf Notwendigkeit und Funktionalität geprüft und getested?
  • Wie wird Überhitzung verhindert? Wie werden Explosionen verhindert?
  • Kommt es bei Überhitzungen zu Explosionen, wie wird dabei der Austritt radioaktiver Strahlung und die Beschädigung von Steuerinstrumenten verhindert?
  • Wie werden notwendige Reaparaturen auch unter verstrahlter Umgebung beispielsweise mit Robotern durchgeführt?
  • Wie wird die Entsorgungsfrage dauerhaft gelöst? Wie wird die Entsorgung auf Fehler geprüft? Gibt es auch Ersatzpläne wenn bei der Entsorgung unerwartete Fehler auftauchen?

Die Liste der Fragen kann noch lange weiter geführt werden. Sie beschreibt nur einfache Instrumente, um die sich das Management hätte kümmern müssen und dafür Lösungen vorbereitet haben sollte. Doch welches Management hat die Lösungen?

Gäbe es befridigende Lösungen bei jedem AKW, hätte es die vielen Pannen durch das TEPCO Management gar nicht geben können. Die Realität spricht eine andere Sprache, die kaum von dem besten Management und ihren Beschäftigten auch nicht bei den vielen doch noch auftretenden Fehlern nicht einkalkuliert werden können. Nicht nur die Menschen im Management sind ein Restrisiko, das sich verantwortungsvoll eben nicht länger tragen läßt. Gibt es noch vertretbare Alternativen zum Abgeschalten, bevor noch mehr Katastrophen passieren?

Werden bei den derzeit laufenden Stress Tests nicht wenigstend die hier angegeben Risiken angesprochen und weitere abzuleitende Fragen mit den dafür Lösungen angeboten, dann sind nur Gefälligkeits-Tests zur Besänftigung zu erwarten, die dem Anspruch realistischer AKW-StressTests nicht genügen.

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