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Die gestörte Ethik von Electrolux bei der Werkschließung von AEG

erstellt von valter zuletzt verändert: 25.08.2008 18:34
Der Konzern behauptet nach ethischen Maßstäben geleitet zu sein. Hier wird untersucht, wie diese Ethik mit dem Beschluß zusammenpaßt, das AEG Werk zu schließen.

Betrug

Nach der konzerneigenen Ethik von Electrolux will der Konzern ein verantwortungsbewusstes Mitglied der Gesellschaft sein, siehe Einleitung. Die Schließung eines über 80 Jahre bestehenden Werkes ist damit überhaupt nicht vereinbar.

Electrolux ist von einem ausgezeichneten eigenen Ruf überzeugt, den es zu erhalten gilt, siehe Einleitung der Ethik . Durch diese Werkschließung ist der Ruf erst einmal hin, er wird vernichtet und nicht erhalten.

Einhaltung der Berufsethik liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung. Diese Geschäftsleitung hält sich nicht einmal an die eigene Ethik, die sie auch von den Mitarbeitern verlangt.

Der Konzern verpflichtet sich zur Transparenz seiner Finanzberichterstattung, sie Buchführung in der Ethik . Die Berichterstattung über das AEG Werk ist nicht transparent. Wäre sie das, würde der Konzern erkennen, wie profitabel das Werk ist.

Die gesamte Geschäftstätigkeit des Electrolux-Konzerns muss unter Achtung und Berücksichtigung der Menschenrechte, der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter sowie des Wohlergehens der örtlichen Gemeinschaften, in denen der Konzern tätig ist, erfolgen, siehe Betriebliche Praxis der Ethik . Die betriebliche Praxis, das AEG Werk in Nürnberg zu schließen widerspricht auch diesem Punkt der Electrolux Ethik.

Vorgesetzte im Electrolux-Konzern sind für das Bekanntwerden von Geist und Buchstaben dieses Kodex der Berufsethik innerhalb ihrer jeweiligen Organisation verantwortlich, siehe Ethik . Wären sie das im Fall der Werkschließung von AEG, müßten Sie gegen ihre eigene Geschäftsleitung vorgehen und sie wegen ethischer Verfehlung anzeigen.

Der Electrolux Aufsichtsrat ist für diese Ethik verantwortlich, siehe Verantwortung der Ethik . Derselbe Aufsichtsrat hat die Werkschließung beschlossen und dabei die von ihm beschlossene Ethik umgestoßen. Der Aufsichtsrat hat sich damit unglaubwürdig gemacht.

Fazit:

  • Electrolux ist kein von ethischen Grundsätzen geleitetes Unternehmen.
  • Die von ihm selbst vorgegebene Ethik wird weder von der Geschäftsführung noch vom Aufsichtrat eingehalten.
  • Electrolux strapaziert eine Ethik, die von Miarbeitern eingehalten werden sollen, die der Konzern aber für sich nicht anwendet.
  • Elektrolux handelt nach unethischen, rein Gewinn-orientierten Gesichtspunkten und täuscht Beschäftigte, Lieferanten und Gesellschaft; denn von allen verlangt der Konzern ethisches handeln, während er selbst das Gegenteil davon praktiziert.

Mit anderen Worten kommt das Hamburger Abendblatt vom 13.12.05 zu dem Ergebnis, dass in der vom internationalen Wettbewerb geprägten Wirtschaft kein Platz mehr für Verantwortung sei und damit die Wirtschaft selbst sozialen Sprengstoff liefere.

zur Presse über den AEG Streik

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(5) Kommentare

Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Meines Erachtens in der Wirtschaft von Ethik zu reden ist verfehlt, denn auch die Konzerne machen nichts anderes als das, was der "kleine" Mann beim Einkauf tut, nämlich das aus seiner Sicht "günstigere" Angebot einzukaufen. Dabei spielt neben der rationalen Begründung eine hohe emotionale Komponente eine Rolle, zu der dann die passenden angeblich rationalen Argumente gesucht werden. Aber wer bei vorhandenen Alternativen bei einem Händler kauft, der z.B. einen höheren Einkaufspreis hatte und die Ware deshalb teurer anbieten muss, wird belächelt.
Die Konzerne gehen beim Einkauf der Arbeitskraft nicht anders vor und wandern mit den Produktionsstätten ggf. in vermeintlich preisgünstigere Länder. Wo hier dann gejammert wird, kommt dort dann Freude auf Grund der Arbeitsplätze auf. Die Entscheidung darüber, ob "ausgewandert" wird, wird meistens mit irgendwelchen Ratings begründet, die vielfach nicht einmal vom Unternehmen selbst erstellt wurden, sondern unterliegen auch aktuellen Trends (Management by...). Auf Grund des Networkings unter den Führungskräften sind diese bei einem Misserfolg erheblich besser abgesichert, als die Beschäftigten, die vielfach nur verschlechterte 2. Chancen erhalten.
Leider spielt hier auch die Politik eine unrühmliche Rolle, die es zulässt, dass Unternehmer(n)nach der Devise "Gewinne müssen privatisiert, Verluste müssen sozialisiert werden" handeln können, von Subventionen in "wirtschaftlich" unsinnige Unternehmungen ganz zu schweigen.
Wer beim Geldverdienen von Ethik spricht will nach meiner Meinung sein Gewissen beruhigen, vielleicht, weil es selbst nicht die Chance hat, "dabei" zu sein (ansonsten müssten wir alle in "Eine Welt-Läden" oder ähnlichem einkaufen). Dies klingt im ersten Moment hart, wer aber längere Zeit "dabei" ist, wird entsprechend "um-"geprägt und tut nachher für Geld bzw. zur Absicherung seines Erreichten fast alles (vgl. aktuell Scharzeneger in Kalifornien). Wer da nicht mit macht, ist schnell "draußen" oder bekommt kaum Chancen, in diese Kreise hineinzuwachsen.
Hier ende ich meine Gedankenanstöße und wünsche allen einige erholsame Festtage sowie Gesundheit und Erfolg (mit Ethik) im neuen Jahr.
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Dein Beitrag geht leider an der Erklärung von Elektrolux vorbei: Dort geht es um "Berufsethik"
Ein relevanter Teil dürfte der sein (Zitat):
"Einhaltung der Rechtsvorschriften
Als Bestandteil eines Konzerns mit einer Geschäftstätigkeit in mehr als 50 Ländern weltweit unterliegen die Unternehmen des Konzerns einer großen Anzahl gesetzlicher Vorschriften. Alle Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstandsmitglieder des Electrolux-Konzerns haben bei all ihren gesamten Tätigkeiten stets alle maßgeblichen Gesetze, Vorschriften und Regeln einzuhalten. In Situationen, in denen die lokalen oder nationalen Gesetze keine ausreichende Richtschnur bieten, wendet der Konzern seine eigene Firmenpolitik und Verfahrensweise an. Sollten lokale oder nationale Gesetze im Widerspruch zu den Prinzipien dieses Kodexes stehen, haben die Gesetze Vorrang."
Da wir in einer Rechtsordnung leben, in der die Freiheit des Privateigentums viel gilt und deshalb mit der Rechtsordnung geschützt wird, hat Elektrolux bestimmt kein Problem,seine "Berufsethik" einzuhalten und die Entlassungen und Werksschließung exakt nach bundesdeutschem Recht abzuwickeln.
Es ist so ziemlich verkehrt, gar nicht auf dieser Ebene der Fakten zu argumentieren, sondern das Ganze auf eine moralische Ebene zu bringen.
Elektrolux hat ein Interesse an Gewinnmaximierung und das ist in unserer Gesellschaft als noble Tätigkeit anerkannt. Das kritisierst du nicht!

Die Notwendigkeiten, die sich für Arbeiter aus der Gewinnmaximierung ergeben, nämlich deren Mittel zu sein, weil Gewinne aus unbezahlter Arbeit bestehen! - oder überflüssig zu sein, weil dafür gerade nicht geeignet- wegen hoher Produktivität oder billigerer Konkurrenz (u.a. in Polen)beweisen, daß ihre Interessen vollkommen untergebügelt sind
in dem System mit dieser schönen Rechenweise.

Du suggerierst, daß mit der richtigen Ethik der Kapitalsimus für die normalen Leute in Ordnung gehen könnte. Das geht eben nicht!
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Seit Jahren haben wir ihre Produkte als Verbraucher im Haushalt und Küche geschätzt und sind mit ihrer Marke AEG immer gut gefahren und zurechtgekommen. Den Leitsatz "Leben und leben lassen" hat ihr vor Arroganz strotzender Schwede Straberg wohl noch nie gehört. Als Konsequenz daraus, werden wir nie mehr ein Produkt von AEG kaufen. Am besten wird es sein die Geräte in der Ukraine oder in Polen zu verkaufen und nach Absatzeinbrüchen den Vorstandsvorsitzenden ohne Abfindungen in die Wüste zu schicken.
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Solange du dir eine Welt ohne Kapital überhaupt nicht vorstellen kannst, wirst du nach Begriffen wie "Boykott", "Missmangement", "Raffgier"..... suchen, um deinen unerschütterlichen Glauben an den an sich "guten" Kapitalismus aufrecht erhalten zu können.

Nutzen wird es dir nichts. Weils eine falsche Kritik ist.
Anonymer Benutzer 15.08.2008 11:08
Deiner Argumentation kann man sich ernsthaft nicht verschließen. Der Kapitalismus ist gut für Kapitalisten und schlecht für normale Leute.

Das ist keine Frage der Ethik.

Wer Kapitalisten mit "Ethik" vorführen will, hält den Kapitalismus doch grundsätzlich für eine gute Sache. Damit wird man dem, was er tatsächlich ist, in keinem Fall gerecht. Wenn man diese verkehrten Vorstellungen unter Betroffenen verbreitet, wem nützt man da wohl?