Stammtisch Altenpflege KS - Einladung zum nächsten Treffen
nächster termin ist der kommende dienstag (3. Juli), mehr infos unter http://altenpflegeks.blogsport.de
Ein Artikel, der nochmal auf die ganze höchst unappetitliche Gemengelage im Pflegebereich verweist, findet sich unter http://www.trend.infopartisan.net/trd5612/t415612.html
Zitat „Rohe Bürgerlichkeit“ Kostenfaktor Alte und prekäre Beschäftigung in der Pflege
von Joachim Maiworm
Von skandalösen Bedingungen in Altenheimen und beschämenden Lebensverhältnissen Pflegebedürftiger zu Hause einerseits, von der mangelnden Attraktivität des Pflegeberufes und der zugespitzten Mehrfachbelastung betreuender Angehöriger andererseits berichten die Medien seit einigen Jahren regelmäßig. Ob in gängigen TV-Magazinen oder den gut verkauften Büchern des Pflegeexperten Claus Fussek und des Journalisten Markus Breitscheidel.i Der Tenor: Den Hilfebedürftigen und den ausgebeuteten Pflegekräften wird das Leben zur Hölle gemacht! Der Kostendruck in der Pflege trifft die Patienten wie die dort Beschäftigten gleichermaßen! Es muss schleunigst etwas passieren! Warum kollektive Gegenwehr sich zurzeit so schwer organisieren lässt und kaum funktioniert erfahren wir jedoch von den Publizisten nicht. Ein Blick auf die gewerkschaftliche Schwäche auf diesem Feld hebt deshalb aktuell die Bedeutung des Widerstandes Einzelner – und ihrer Unterstützergruppen – um so stärker hervor.ii Die aber sehen sich in einer defensiven Situation gefangen, denn die gegen Seniorenheimbetreiber bzw. ambulante Dienste sich wehrenden Pflegekräfte sind trotz solidarischem Beistand gezwungenermaßen auf die rechtliche Auseinandersetzung fokussiert. Eine alte Weisheit: Fehlt der Druck von der Straße, sollen es die Richter/innen geradebiegen. Aber die Grenzen der rechtlichen Möglichkeiten sind für abhängig Beschäftigte im bürgerlichen Staat eng gesetzt. Auch wenn durch solidarische Kampagnen die herrschende Rechtsprechung zum Arbeitsrecht in wichtigen Fragen beeinflusst werden konnte,iii bleibt festzuhalten, dass über die Situation von Einkommensarmen und prekär Beschäftigten letztlich nicht in den Sälen nationaler oder supranationaler Gerichte entschieden wird. Denn prinzipiell gilt: Sozialpolitik findet nach Kassenlage statt. Auch Grundrechte, die nicht zur Disposition gestellt werden dürfen, zählen wenig, wenn das nationale Interesse, d.h. der Wirtschaftsstandort Deutschland, auf dem Spiel steht.
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