Wohin fährt die S-Bahn?
In einem Flyer mit diesem Titel hat der Aktionsausschuss 100% S-Bahn die mögliche neue Struktur der Berliner S-Bahn nach ihrer geplanten Zerschlagung skizziert und die Öffentlichkeit über die damit verbundenen Folgen aufgeklärt.
Eine sehr gute Analyse der derzeit mit aller Gewalt vorangetriebenen Zerschlagung der Berliner S-Bahn und der möglichen neuen Aufbauorganisation einschließlich der Beteiligung privater Investoren hat der Aktionsausschuss 100% S-Bahn am 7.1.2012 auf seinem blog veröffentlicht.
Natürlich werden die Bahnmanager und die Verantwortlichen im Berliner Senat das alles wieder als unbegründete Spekulation abtun. Aber jeder Beschäftigte, der selbst schon mal von einem Outsourcing-Projekt, der Zerlegung und Filetisierung eines Unternehmens nach einer Fusion, dem im zynisches Managersprech sogenannten "cave out" betroffen gewesen ist, wird sofort die Parallelen erkennen. Der Hinweis auf den allen Berliner Bürgern bekannten Skandal um die teilprivatisierten Wasserbetriebe und deren in Geheimverträgen mit zu Lasten der Verbraucher garantierten Gewinnen für die privaten Investoren, sind da eigentlich schon gar nicht mehr notwendig. Trotzdem ist es natürlich ein Verdienst des Aktionsausschusses über den eigenen Tellerrand der S-Bahn rauszuschauen und die Verbindungen zu solchen und anderen Fällen wie der Charite Facility Management (CFM) zu ziehen, wo die Kolleg/Innen gerade in einem dreimonatigen Streik den Renditejägern einige Zugeständisse abringen konnten.
Weil der Aktionsausschuss offensichtlich sorgfältig alle vorhandenen Informationen ausgewertet hat, auch wenn er seine Quellen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich macht, wird er meiner Ansicht nach mit seinem Schaubild sehr dicht an der zukünftigen Wahrheit liegen.
Deshalb kann man seiner Schlussfolgerung nur zustimmen: Die Zerschlagung der S-Bahn ist längst beschlossene Sache, die betriebsinterne Umsetzung beginnt gerade und nur noch entschlossener Widerstand der Beschäftigten wird die Profitgeier stoppen.